Die Kantorei singt zur Eröffnung der Ausstellung. Foto: Thiercy Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: "Evangelisch in Hohenzollern" macht Station in Balingen

Balingen. "Das einzig Kontinuierliche ist der Wandel": Das hat Dekan Beatus Widmann bei der Eröffnung der Wanderausstellung "Evangelisch in Hohenzollern" am Freitagabend im Balinger Rathausfoyer gesagt. Wie sehr sich der Wandel in den vergangenen 500 Jahren vollzogen hat und wohl notwendig war, zeigen 21 Schautafeln. Clever ausgewählte Bilder und gut verständliche Texte zeigen den Weg der Menschen in der Region, die sich Luther verschrieben hatten.

500 Jahre Reformation ist schon etwas Besonderes. Das kann dröge gefeiert werden. Oder, wie im Dekanatsbezirk, mit vielen bunten Aktionen, die den Menschen von heute die Welt zur Zeit von Martin Luther näher bringen.

Ein Baustein ist die nun eröffnete Ausstellung, an der die Macher seit 2014 intensiv gearbeitet haben. Federführend dabei waren Dekan Beatus Widmann und Volker Trugenberger vom Staatsarchiv in Sigmaringen und ganz viele andere wie Andreas Zekorn, der verstorbene Balinger Stadtarchivar Hans Schimpf-Reinhardt oder Wolfgang Ehni. Der Kantor und sein Chor stimmten mit klug ausgewählten Liedern in die Ausstellung und damit die Zeit vor vielen hundert Jahren ein.

Nach Stationen auf der Burg Hohenzollern, in Sigmaringen, Ebingen, Haigerloch oder Gammertingen haben nun die Balinger die Gelegenheit, sich bis zum 25. November zu den Öffnungszeiten des Rathauses schlau zu machen, wie es denn damals so war mit der Reformation in Balingen.

"Die Ausstellung kommt ganz schön weit rum", freute sich Widmann am Freitag. Weitere Stationen sind Dettingen, Rangendingen und Burladingen. Überall gibt es Aktionen und Vorträge, die im Lauf des Jahres 2018 in einem Buch zusammengefasst werden sollen. Und viel Zusammenarbeit mit der katholischen oder der orthodoxen Kirche. Denn, so wünscht es sich Dekan Widmann: "Es braucht mehr Ökumene." Schließlich hätten alle Christen dasselbe Fundament. Und das wurzele auch auf der Geschichte der Protestanten im Königreich Hohenzollern.

Begrüßt wurden die Zuhörer von Balingens Oberbürgermeister Helmut Reitemann. Für ihn ist Luther Humanist. Und Anlass, alle möglichen Veranstaltungen rund um die Reformation in die Kreisstadt zu holen. Lesungen, Theaterstücke – Luther damals und heute heißt es zu erleben. Natürlich auch, so Reitemann, mit Gottesdiensten und Kirchenführungen. Die nächsten Termine hierzu sind zwei Führungen durch die Stadtkirche. Ab jeweils 14 Uhr wird am 5. und am 12. November gezeigt, was die Kirche vor der Reformation baulich ausmachte. Am 31. Oktober findet um 10 Uhr in der Stadtkirche der Festgottesdienst "500 Jahre Reformation" statt. Die Predigt wird Jürgen Kampmann halten.