Feuerwehr Seewald meistert bei Verbundübung schwierigen Einsatz an der Grundschule Besenfeld

Von Ursula Blaich

Seewald-Besenfeld. Brand in der Grundschule Besenfeld – 78 Kinder und fünf Lehrer sind in Gefahr: Dies war bei der Verbundübung der Feuerwehr Seewald die angenommene Ausgangslage. Alle vier Abteilungen der Seewälder Feuerwehr waren gefordert.

Unter der Leitung der neuen Gesamtkommandantin Ingrid Züfle wurde ein simulierter Brand in der Grundschule in Besenfeld gelöscht, die Schulkinder wurden evakuiert. Für deren Erstversorgung war das Rote Kreuz der Ortsgruppe Seewald unter der Leitung von Bereitschaftsleiter Wolfgang Kappler vor Ort.

Als Szenario war ein sich schnell entwickelnder Brand im Lehrmittelraum der Schule gegeben. Angenommen wurde, dass der dortige Kopierer einen Defekt hatte und plötzlich Feuer fing. Eine Lehrerin, die sich im Raum aufhielt, zog sich bei dem Versuch, das Feuer mit Hilfe des Feuerlöschers zu löschen, schwere Brandverletzungen an Händen und Armen zu. Aufgrund des sich rasant ausbreitenden Rauchs wurde sie bewusstlos. Die Rauchmelder gingen an, und die Feuerwehr Seewald wurde alarmiert.

Als erste Abteilung waren die Feuerwehr Besenfeld mit ihrem Löschfahrzeug und das DRK, Ortsgruppe Seewald, vor Ort. Danach kamen die Feuerwehren Göttelfingen, Erzgrube und Hochdorf zu Hilfe. Dichter Rauch drang aus dem Schulgebäude. Die Kinder der ersten, dritten und vierten Klasse konnten nicht aus ihrem Klassenzimmer, da sich im Gang sehr schnell der Rauch ausbreitete. Die Zweitklässler waren im unteren Schulgebäude und konnten sich durch den dortigen Ausgang retten.

Als weitere Herausforderung für die Feuerwehr waren mehrere Kinder vermisst, die sich in den Innen- und Außentoiletten und im Werkraum aufhielten. Ein Kind sprang in Panik aus dem Klassenzimmerfenster auf das Flachdach über dem Eingang zur Seewaldhalle, die der Grundschule angeschlossen ist, und verletzte sich dabei. Nach dem Eintreffen der ersten Abteilung verschafften sich Atemschutzträger Zugang zur Schule und leiteten die Rettung der Schüler und der Lehrer in die Wege.

Die verletzte Lehrerin wurde aus dem Gebäude gebracht und den Helfern vom Roten Kreuz zur Erstversorgung übergeben. Auch um die verletzten und traumatisierten Kinder kümmerten sich die Sanitäter und brachten sie in Sicherheit.

Mit Steckleitern wurden die vom Rauch eingeschlossenen Schüler vom hinteren Teil des Schulgebäudes aus ihrem Klassenzimmer von den Feuerwehrleuten befreit. Auch auf dem Vordach über dem Eingang zur Seewaldhalle wurden sie angeseilt und dann über Leitern in Sicherheit gebracht. Zuvor waren die Kinder mit Hilfe der Feuerwehr und des Rektors Wolfgang Plappert aus dem Klassenzimmerfenster auf das Flachdach gestiegen. Das verletzte Kind wurde auf einer Schaufeltrage abgeseilt, während andere Feuerwehrmänner die Wasserversorgung aufbauten, um das Feuer zu löschen. Die Übung verlief reibungslos und koordiniert. Viele Eltern und Anwohner beobachteten den Einsatz. Gesamtkommandantin Ingrid Züfle zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf. 54 aktive Feuerwehrleute und acht Mitglieder der Alterswehr hatten an der Übung teilgenommen.

Seewalds Bürgermeister Gerhard Müller war mit der Verbundübung zufrieden und stellte noch einmal die Wichtigkeit aller vier Abteilungen der Seewälder Wehr in den Vordergrund. Nachdem die Besenfelder Feuerwehrabteilung im vergangenen Jahr eine erfolgreiche Übung an der Kindertagesstätte absolviert habe, sei der jetzige Brandeinsatz an der Grundschule eine noch größere Herausforderung für die Gesamtwehr gewesen. Man sei nun gut für den Ernstfall gerüstet, betonte Müller.