Das Team der Trauercafés steht Trauernden in Baiersbronn und Horb beratend zur Seite. Foto: Trauercafé Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Seit drei Jahren gibt es Trauercafés in Baiersbronn und Horb / Menschen in ähnlichen Situationen können sich austauschen

Baiersbronn/Horb. Im Juni 2013 hat das Trauercafé in der Horber Wohnanlage St. Vinzenz erstmals stattgefunden. Seither sind die Türen immer am ersten Montag eines Monats von 15.30 bis 17 Uhr für Menschen geöffnet, die mit ihrer Trauer nicht alleine sein möchten. Im September 2013 ist das Trauercafé im Baiersbronner Café am Eck dazu gekommen. Im Nebenraum des Cafés treffen sich Trauernde jeweils am vierten Donnerstag des Monats.

Einen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen begegnen können, die einen Angehörigen oder Freund verloren haben, das hatten im Herbst 2012 einige Institutionen im Horber Raum gefordert. Darunter befanden sich die Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinden, die Sozialstation, der Hospizdienst, die Psychologische Beratungsstelle und die Katholische Erwachsenenbildung. Gemeinsam wurden daraufhin in einem eigens konzipierten Kurs ehrenamtliche Begleiter ausgebildet.

Heute sind bei jedem Treffen zwei Begleiterinnen vor Ort, wobei jeweils eine Ehrenamtliche schon beim letzten Termin dabei war. So kann eine vertrauensvolle und geschützte Atmosphäre entstehen, in der Trauer ihren Ausdruck finden kann. Die Besucher der Trauercafés schätzen es auch, dass das Ausgesprochene durch die gemeinsame Schweigepflicht nicht in die Öffentlichkeit dringt.

Für Trauer findet sich in der schnelllebigen Zeit kaum Raum und Zeit. Wenn die Familie und der Bekanntenkreis ungeduldig werden, weil doch die Zeit des Trauerns nun schon lange genug gehe und das Leben eben weitergehen müsse, dann wird das Trauercafé auch zu einem Ort, an dem sich Menschen in ähnlicher Situation austauschen können.

Austausch und inhaltliche Impulse

Die Frage, wie es nach dem Verlust des geliebten Menschen weitergehen kann, spielt ebenfalls eine große Rolle. Nach einem Ankommen bei einer Tasse Kaffee oder Tee werden neben der Möglichkeit zum Austausch inhaltliche Impulse gegeben. In die Trauercafés kommen Menschen jeglicher Weltanschauung. Dass man sich nicht anzumelden braucht und keine Kosten entstehen, wird ebenfalls als angenehm empfunden. Interessierte können auch einfach einmal unverbindlich vorbeischauen.

Trauernde zu begleiten ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Damit die fachliche Qualität gesichert ist, bildet sich das Team der ehrenamtlichen Begleiter fortlaufend durch Supervision und Fortbildungen weiter. Die Trauerbegleitung ist zudem eine Säule der Hospizarbeit. So gibt es immer wieder gemeinsame Weiterbildungsangebote oder auch mal eine gemeinsame Exkursion, zum Beispiel zu den Trauerräumen des Stuttgarter Pragfriedhofs.

Bei der Katholischen Erwachsenenbildung sind Flyer erhältlich, die über Termine und Orte informieren. Informationen gibt es auch unter Telefon 07442/12 28 00 oder 07451/62 32 20 sowie unter www.keb-freudenstadt.de.