Ihren Auftritt beim Eröffnungsabend des Festivals der Märchenerzähler hatten (von links) Edeltraud Galitschke, Revital Herzog (vorne), Elke Keck, Uwe Günzel, Franziska Kren-Leitgeb und Marlies Arnold, eingerahmt von den Veranstaltern Johannes Smeets vom Heimat- und Kulturverein (links) sowie Verena Faißt von der Baiersbronn Touristik (rechts). Foto: Keck Foto: Schwarzwälder-Bote

Publikumsinteresse am Internationalen Festival der Märchenerzähler ungebrochen / 18 Vortragende ausgewählt

Von Gerhard Keck Baiersbronn. Phantasievolle Geschichten zuhauf gibt es beim Internationalen Festival der Märchenerzähler im Baiersbronner Hauff-Museum zu hören. Das dreitägige Festival dauert noch bis einschließlich heute.Das Publikumsinteresse ist ungebrochen, was bereits der voll besetzte Vortragssaal zur Eröffnung am Donnerstagabend belegte. Bürgermeister Michael Ruf charakterisierte das Märchen als "älteste Tochter der Phantasie". Das Gemeindeoberhaupt, selbst mehrfach profilierter Darsteller als Kohlenmunk-Peter in Hauffs Märchen "Das kalte Herz", versprach, sich weiterhin für das besondere kulturelle Bonbon der Gesamtgemeinde einzusetzen. Sein ausdrücklicher Dank galt Johannes Smeets vom Heimat- und Kulturverein sowie der Baiersbronn Touristik, die wiederum keine Mühen gescheut hatten, das Festival – mittlerweile das sechste – auf die Beine zu stellen. Als besonderen Förderer begrüßte Michael Ruf Thomas Schmidt vom Deutschen Literaturarchiv Marbach, der die Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg leitet.

Johannes Smeets stellte mit Verena Faißt, Veranstaltungsleiterin der Baiersbronn Touristik, die Märchenerzähler des Abends vor. Das Festival hat in der Tat einen internationalen Anstrich, kommen die Künstler doch aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Israel und der Schweiz. Das Publikum taucht ein in einen Kosmos, der besetzt ist beispielsweise von Prinzen, Rittern, Drachen, Hexen, Feen, Zwergen, dem Arsenal eben, das dieser literarischen Form eigen ist. Es sei nicht einfach gewesen, so Verena Faißt, aus der Vielzahl der Bewerbungen um einen Auftritt beim Festival die richtigen Frauen und Männer auszuwählen. 18 davon gaben und geben nun auf dem Podest ihre Visitenkarte ab. Bereits im Tagesverlauf kamen zahlreiche Kinder in Schulen und Kindergärten in den Märchengenuss. Dass die Qualität stimmt, demonstrierten die sechs Künstler auf dem Eröffnungsabend. Auch hier klang schon die gesamte Palette ausdrucksstarken Erzählens an: Beispielsweise die verhaltene, dennoch eindringliche Weise von Edeltraud Galitschke aus Rastatt, die das Herz des Zuhörers anrühren will. Temperamentvoll dagegen Franziska Kren-Leitgeb mit gelegentlichem Einbezug des Publikums, im Duktus deutlich ihre Herkunft verratend. Die Österreicherin mutmaßte schließlich mit Bezug auf eine ihrer Geschichten, dass "in jeder Frau eine kleine Hexe steckt". Mit dem Wahl-Berliner Uwe Günzel betrat ein echter Tausendsassa die Bühne, der mit unbändiger Mimik und Gestik das Publikum schnell für sich gewann. Nach der Pause nahmen Marlies Arnold, Elke Keck und Revital Herzog die Gelegenheit war, sich auszuzeichnen. Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Gitarrenensemble Baiersbronn.

Am heutigen Samstag wird das Festival im Wilhelm-Hauff-Museum von 16 bis 19.45 Uhr fortgeführt.