Vereinsvorsitzender Achim Klumpp soll in den Gemeinderat eingeladen werden, um die Arbeit des Vereins zum Schutz und Erhalt der Greifvögel und Eulen im Nordschwarzwald vorzustellen. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Mehr Geld für die Musiker / Lebhafte Diskussion um Bezuschussung des Greifvogelschutzes

Von Monika Braun

Die finanzielle Unterstützung der Vereine durch die Gemeinde Baiersbronn stand auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Gemeinderats und führte zu einer längeren Diskussion.

Baiersbronn. "Es ist kein Kleckerlesbetrag", teilte Kämmerer Hans Finkbeiner mit und meinte damit eine Summe von rund 2,7 Millionen Euro, mit der jährlich die verschiedenen Vereine, Einrichtungen, Kindergärten und andere Organisationen unterstützt werden. Der Hauptanteil in Höhe von 2,6 Millionen Euro gehe dabei an die kirchlichen Kindergärten und die Sozialstation, der Rest von rund 90 000 Euro entfalle auf die übrigen Vereine und Organisationen.

Nachdem nun der neue Verein Murgtalmusikanten einen Antrag auf Bezuschussung gestellt hatte, wurde von Kämmerer Finkbeiner eine Umfrage unter den Vereinen vorgenommen und anhand der Kriterien eine Berechnungs-grundlage für die künftige Höhe der Förderung erstellt. "Es ist sehr sinnvoll, eine nachvollziehbare Berechnung dieser Förderung zu haben", so Bürgermeister Michael Ruf. Seitens der Verwaltung wolle man damit aber keine Schlechterstellung der Vereine erreichen, einige Vereine würden sogar davon profitieren.

Gemeinderätin Christine Günter (FWV) regte eine einheitliche Lösung für die Bezahlung der Kurkonzerte an. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, ab 2016 das Trachtenblasorchester Baiersbronn jährlich mit 1540 Euro, die Trachtenkapelle Mitteltal mit 1600 Euro, den Musikverein Röt-Schönegründ mit 1280 Euro, den Harmonikaspielring mit Trachtenvolkstanzgruppe mit 1150 Euro, das Akkordeonorchester Mitteltal-Obertal mit 750 Euro und den neu gegründeten Verein Murgtalmusikanten mit 850 Euro zu unterstützen. Mit einem Gesamtbetrag von 7170 Euro werden damit in Zukunft die musiktreibenden Vereine gefördert, damit werden 2390 Euro mehr ausgegeben als bisher.

Lebhafter gestaltete sich die Diskussion über die von der Verwaltung favorisierte Kürzung des Förderbetrags für den Verein zum Schutz und Erhalt der Greifvögel und Eulen im Nordschwarzwald. Der 2015 beschlossene Förderbetrag in Höhe von 1000 Euro jährlich passe nach Ansicht der Verwaltung nicht in den Rahmen der sonst üblichen Vereinsförderung, teilte Kämmerer Finkbeiner mit. Da der Verein überregional tätig sei und die Förderung im Vergleich zum Tierschutzverein Freudenstadt und der örtlichen Vereine, die mit der Erfüllung von Rettungsaufgaben (DRK, DLRG und Bergwacht) betraut sind, zu hoch sei, schlug die Verwaltung vor, den jährlichen Förderbetrag von 1000 auf 50 Euro zu reduzieren. Dies stieß jedoch auf heftige Proteste, besonders aus den Reihen der BUB-Fraktion. Ludwig Wäckers (BUB) betonte, dass der Betrag damals genehmigt wurde, da die Förderung in Höhe von 10 000 Euro für das Naturschutzzentrum weggefallen sei. Zudem sei der Vereinsvorsitzende auch im Rahmen des Kinderferienprogramms tätig. "Man kann sich nicht hinstellen und sagen, er tut nichts für die Gemeinde", so Wäckers. Er schlug vor, künftig 500 Euro an den Verein zum Schutz und Erhalt der Greifvögel und 500 Euro an den Tierschutzverein Freudenstadt zu zahlen. "Das sollte uns diese Arbeit wert sein."

Gemeinderat Ernst Schleh (FWV) wollte weitere Informationen über die Vereinsarbeit haben, erst dann könne er sich ein umfassendes Bild machen. Gemeinderat Michael Seitz (SPD) führte an, dass die in dem Zusammenhang genannten Vereine, die mit der Rettung von Menschen beauftragt seien, auch Zuschüsse von anderen Seiten bekämen. Eine Förderung von nur 50 Euro halte er nicht für angemessen. "Es ist immer schwierig, die Leistungen von Vereinen zu beurteilen, es ging uns darum, ein gewisses Gleichgewicht herzustellen", so Ruf.

Gemeinderätin Christine Günter (FWV) sah den Nationalpark in der Pflicht und regte an, von dieser Seite den Verein zu unterstützen. Auf Antrag von Gemeinderat Gerhard Gaiser (SPD) wurde am Ende mehrheitlich beschlossen, aufgrund der offensichtlich vorhandenen Informationsdefizite die Entscheidung über die Höhe der künftigen Förderung zu vertagen und den Vereinsvorsitzenden in den Gemeinderat einzuladen, um nähere Informationen über die Arbeit und die finanzielle Ausstattung des Vereins zu erhalten.