Stellten sich den Fragen bei der Informationsveranstaltung (von links): Norbert Gaisser vom Ingenieurbüro Gaisser, Bauamtsleiter Rolf Günther, Referatsleiter Klaus Maier-Bätz, Ortsvorsteher Erwin Zepf und Bauleiter Hartmut Haist. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

An Bundesstraße 462 soll es am 24. November losgehen / Maßnahme soll in rund einem Jahr abgeschlossen sein

Von Monika Braun

Baiersbronn-Schönmünz-ach. Er wird technisch nicht einfach und sicher zu einer Belastung für Anwohner und Autofahrer: Der Ausbau des letzten Teilstücks der Bundesstraße 462 zwischen dem Sägewerk Gaiser in Huzenbach und dem Hotel Löwen in Schwarzenberg steht kurz bevor.

Am 24. November sollen die Arbeiten beginnen. Deshalb informierten Vertreter des Regierungspräsidiums, der Gemeindeverwaltung und Baubeteiligte in einer öffentlichen Informationsveranstaltung über den Ausbau. Viele waren ins Schönmünzacher Kurhaus gekommen, um Auskünfte aus erster Hand zu bekommen. Ortsvorsteher Erwin Zepf freute sich über die rege Beteiligung und sprach von einem lang gehegten Wunsch, der nun in Erfüllung gehe.

Klaus Maier-Bätz, Leiter des Baureferats Süd des Regierungspräsidiums Karlsruhe, sprach von einem optimierten Ausbau in zwei Abschnitten. Natürlich werde es erhebliche Belastungen für Anwohner und Durchgangsverkehr geben, doch die rund 500 Meter lange Maßnahme sei lange gewünscht und gefordert.

"Wir haben uns für einen Ausbau im Bestand entschieden, trotzdem wird die Bauzeit rund ein Jahr betragen", so Maier-Bätz. Dabei sollen die Hauptbelastungszeiten so kurz wie möglich gehalten werden, schon aufgrund der ansässigen Hotelbetriebe. Neben der Baumaßnahme müsse eine Felssicherung in Form von Vernetzungen vorgenommen werden, parallel oder nach den Arbeiten sei jedoch noch nicht ganz klar.

Norbert Gaisser vom Ingenieurbüro Gaisser erläuterte die Pläne. Neben dem Verlegen diverser Kanalleitungen werden drei Stützmauern sowie die entsprechende Straßenbeleuchtung installiert. "Auch die Höhenlage bleibt im Wesentlichen so wie sie ist", so Gaisser. Eine Herausforderung ist neben den beiden aus Natursteinblöcken bestehenden Stützwänden auch die rund 195 Meter lange Bohrpfahlwand aus 300 Betonpfählen, die der Abstützung der Straße diene.

Hartmut Haist von der ausführenden Baufirma Reif, der auf eine große Erfahrung auch im Bereich der Bundesstraße 462 zurückgreifen kann, kündigte lange und teilweise anspruchsvolle Arbeiten an. "Wir haben hier schon mal gebaut, daher kenne ich mich aus, was uns hier geologisch erwartet", stellte Haist fest und spielte damit auf den zum Teil felsigen Untergrund an. "Wir werden in zwei parallel laufenden Abschnitten arbeiten und möchten bis Anfang August nächsten Jahres den einen Teil fertigstellen. Die gesamte Maßnahme soll bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein."

Notwendig sei es, eine provisorische Fahrbahn zu errichten, zudem werde die gesamte Baustrecke durch Ampelanlagen geregelt werden. "Problematisch wird es mit den Ein- und Ausfahrten der Hotelparkplätze, diese werden eine separate Bedarfsampel bekommen." Teilweise könne es zu Komplettsperrungen kommen, dann werde der Verkehr über die Straße in den Auen umgeleitet. Eine Besonderheit der Baumaßnahme sei die Regelung, dass mit lärmintensiven Arbeiten erst ab 8.30 Uhr angefangen werde, auch aus Rücksicht auf die Hotelgäste. "Das ist aber ein flexibles Thema. Wir bitten hier um Verständnis und Rücksprache bei Problemen", sagte der Bauleiter.

Bauamtsleiter Rolf Günther beleuchtete die Kosten, an denen sich auch die Gemeinde beteilige. Auf die Anwohner kämen jedoch keine Beiträge zu, betonte er. Den größten Teil der Kosten, den Klaus Maier-Bätz auf rund 2,9 Millionen Euro bezifferte, trage jedoch der Bund.

Von Anwohnern und Gästen wurden Fragen zur Querungshilfe und zur Fortführung des bestehenden Gehwegs gestellt. Die geplante Querungshilfe diene auch der Geschwindigkeitsreduzierung bei der Ortseinfahrt. Von der Tempo-30-Zone wolle man auch mit dem neuen Straßenbelag nicht abrücken, teilte Erwin Zepf auf Nachfrage mit. Dies sei damals im Zuge des Kurorte-Erlasses so beschlossen worden.

Auch eine frühzeitige und weitläufige Beschilderung der Bauarbeiten wurde bei der Versammlung angeregt. Keinen Hehl machten die Verantwortlichen aus den absehbaren Lärmbelästigungen und Einschränkungen. "Es wird nicht ohne gehen, aber auch für die Arbeiter ist es nicht immer einfach, daher bitte ich um Verständnis und um Rücksprache bei Problemen. Wir müssen das Ding miteinander durchziehen", bat Hartmut Haist.

Jeden Dienstag ab 14 Uhr finde ein Jour-Fix statt, an dem alle Verantwortlichen teilnehmen und für Fragen zur Verfügung stehen würden. Einzelgespräche und Informationen mit den jeweils betroffenen Anliegern würden noch stattfinden.