Sonnenhotel: Gemeinde neuer Eigentümer / Abriss soll möglichst bald erfolgen
Von Helga Michel
Das letzte Kapitel im langsamen Verfall des Sonnenhotels in Obertal hat begonnen: Das Gebäude ist jetzt im Besitz der Gemeinde und soll so schnell wie möglich komplett abgerissen werden.
Baiersbronn-Obertal. "Ich bin jetzt Hotelier", sagt Bürgermeister Michael Ruf augenzwinkernd. "Aber es ist ja nur das Erdgeschoss." Das Sonnenhotel in Obertal, besser gesagt, das, was davon noch übrig ist, gehört jetzt der Gemeinde. Das sei das Ergebnis nach Verhandlungen mit dem bisherigen Eigentümer, informieren Bürgermeister Ruf und Bauamtsleiter Thomas Kuntosch im Gespräch mit unserer Zeitung. Dabei sei kein Geld geflossen, vielmehr wurden bestehende Forderungen der Gemeinde, unter anderem für Sicherungsmaßnahmen, verrechnet.
Jetzt will die Gemeinde möglichst rasch dafür sorgen, dass das letzte Kapitel der Geschichte Sonnenhotel abgeschlossen werden kann, und den vollständigen Abbruch veranlassen. Im Moment werden dafür Angebote eingeholt.
Für den Gesamtabbruch sei der Gemeinde ein Zuschuss aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum in Höhe von 60 Prozent der förderfähigen Kosten zugesagt worden. Voraussetzung für den Zuschuss war, dass die Gemeinde Eigentümer ist. Außerdem habe sich auch die Interessengemeinschaft Obertal-Buhlbach bereit erklärt, sich finanziell zu beteiligen. Den Rest der Kosten, deren Höhe noch nicht fest steht, trage die Gemeinde. Was den möglichen Zeitpunkt für den Abriss angeht, ist Ruf vorsichtig: Noch in diesem Jahr werde das Gebäude vollständig abgerissen.
Wie es nach dem Abriss mit dem Grund – rund 4000 Quadratmeter – weitergeht, steht noch nicht fest. Das Wichtigste sei zunächst, die Ruine zu beseitigen, die katastrophal für das Ortsbild Obertals sei, stellt Ruf fest. Dann werde man sich überlegen müssen, was mit dem Grundstück, das von der Topografie her schwierig ist, gemacht werde. Dabei ist die Gemeinde auch offen für Ideen.
Das ehemalige Sonnenhotel war in den vergangenen Jahren immer weiter verfallen. So sehr, dass schließlich wegen der Gefahr durch herabfallende Teile gehandelt werden musste. Die Gemeinde reagierte zunächst mit einer halbseitigen Sperrung der Ruhesteinstraße. Wenig Erfolg hatten die Versuche der Verwaltung, auf den Eigentümer einzuwirken.
Schließlich machte die Gemeinde im vergangenen Winter Nägel mit Köpfen, nach dem ein Prüfstatiker festgestellt hatte, dass schnell gehandelt werden muss. Die oberen Stockwerke wurden eingedrückt, um die Gefährdung des Straßenverkehrs zu beseitigen.
