Noch stehen die "Löwen"-Gebäude im Kulturpark Glashütte Buhlbach recht verfallen da. Das könnte sich bald ändern. Archiv-Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Fördermittel in Höhe von 650 000 Euro sollen zur Sicherung der Gebäude verwendet werden

Einen großen Schritt in Richtung Weiterentwicklung des Kulturparks Glashütte Buhlbach tat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Baiersbronn. Mehrheitlich stimmte der Gemeinderat Baierbronn dem Vorschlag der Verwaltung zu, die Fördermittel in Höhe von 650 000 Euro für die Sicherung der ehemaligen "Löwen"-Gebäude zu verwenden. Damit legte der Gemeinderat den Grundstein, um das ehemalige Gasthaus Löwen in den kommenden Jahren sukzessive einer Nutzung zuzuführen.

Bürgermeister Michael Ruf betonte, dass dies nur möglich sei, da für die Bundesmittel aus der Denkmalförderung keine Kofinanzierung notwendig sei, hier würden die Gemeindeinvestitionen der Vergangenheit berücksichtigt. "Heute geht es um den ›Löwen‹, denn die Mittel sind an das Projekt gebunden. Der ›Löwen‹ ist in einem sehr schlechten Zustand, sodass es keinen Investor geben wird. Mit den Fördermitteln haben wir die Chance, den Fortbestand auf Jahre zu sichern", erklärte Tourismusdirektor Patrick Schreib.

Mit Jürgen Lauffer war ein ausgesprochener Fachmann für Restaurationen angereist. Er erläuterte dem Gremium die mögliche Vorgehensweise. "Die ›Löwen‹-Gebäude werden als Ensemble benötigt, sie sind in einem sehr schlechten Zustand, und auch die Statik ist fragwürdig", stellte Lauffer fest, blickte jedoch zugleich hoffnungsvoll in die Zukunft. Beim genaueren Hinschauen habe er Möglichkeiten für den Erhalt feststellen können. Ein Abriss würde zudem den Charme des gesamten Kulturparks stark beeinträchtigen, betonte der Restaurator.

An eine erste Kostenschätzung für die grundlegend notwendigen Arbeiten wagte er sich ohne weitere Voruntersuchungen jedoch nicht heran. "Zu den Fördergeldern muss man Ja sagen, aber zunächst geht es um ein denkmalpflegerisches Konzept, dann ist ein Nutzungskonzept wichtig, und danach sollte die Kostenermittlung folgen", so Lauffer. Wenn jedoch nichts getan werde, gehe die Kultur den Bach runter. Gemeinderat Gerhard Gaiser (SPD) sprach sich für den Erhalt des "Löwen" aus, schließlich würden sich die ältesten Gebäude der Gegend überhaupt auf dem Areal der Glashütte befinden. Gemeinderat Lutz Hermann (FDP/UBL) fragte, ob auch eine Verwendung der Fördermittel für andere Projekte im Kulturpark möglich sei. "Diese Mittel sind für den ›Löwen‹, allerdings haben wir weitere Fördergelder in Aussicht, die für andere Projekte verwendet werden können", erklärte Tourismusdirektor Patrick Schreib. "Unsere Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Fuchtel und Saskia Esken haben sich für das Projekt Glashütte eingesetzt und weitere Bundesmittel in Höhe von 400 000 Euro generieren können", so Ruf. Hier sei allerdings eine Kofinanzierung notwendig, ein erster Schritt seien die 75 000 Euro, die vom Landkreis zur Verfügung gestellt würden. Er wolle sich zusammen mit Patrick Schreib um weitere Finanzierungsmöglichkeiten kümmern. Mit diesen Fördermitteln wolle man die Eingangssituation durch ein neues Gebäude verbessern und durch ein überarbeitetes Ausstellungskonzept den Individualbesucher stärker ansprechen.

"Es ist angedacht, dass der Nationalpark dort eine Rangerstation erstellt, diese könnte man in das Eingangsgebäude integrieren", so Schreib. Es werde auch an die Umgestaltung der Außenanlagen gedacht. "Zunächst muss das Ganze aber finanzierbar sein", betonte Ruf.

Mehrheitlich beauftragte der Gemeinderat Verwaltung und Baiersbronn Touristik mit der Auslotung von Möglichkeiten für die Kofinanzierung der Fördermittel in Höhe von 400 000 Euro. Danach sollen weitere Beratungen erfolgen.