Hingucker war gestern der Franzose Cedric Pruchniewski. Er ließ sich vom Dauersieger Christian Schäffkes nicht beeindrucken, musste sich nach drei Sätzen aber geschlagen geben. Foto: Braun

Franzose lässt sich in Baiersbronn von Dauersieger Christian Schäffken nicht beeindrucken, muss sich aber geschlagen geben.

Gleich mehrere Überraschungen am ersten Tag der European Senior Open in Baiersbronn. Eine davon: Völlig unerwartet musste der einzige Heimspieler des TC Baiersbronn seine Teilnahme aus kurzfristig anberaumten dringenden beruflichen Termine sehr spät abends zurückziehen.

"Dass unser einziger Heimspieler nicht am Start ist bedauern wir sehr und sind natürlich auch sehr enttäuscht", äußerte sich der Vorsitzende des Fördervereins Herbert Klumpp bezüglich der Absage. Nachdem Haug überraschend im vergangenen Jahr den Einzug ins Viertelfinale geschafft hatte, traf die Absage die Fans und Organisatoren gleichermaßen hart. Sein zugeloster Gegner Niraj Singh zog dadurch kampflos in die zweite Runde ein, musste sich dann aber im folgenden Spiel dem Schweizer Alain Dedial geschlagen geben. Mit 6:2 und 6:4 unterlag er dem Eidgenossen, der mit einem guten Spiel in das Viertelfinale einziehen konnte.

Höhepunkt des Tages war das Match zwischen Titelverteidiger Christian Schäffkes und dem in Baiersbronn noch unbekannten Franzosen Cedric Pruchniewski, der per Wild Card ins Turnier gekommen war. "Es war ein Match auf Augenhöhe", sagte Schäffkes, der von Anfang an seine ganze Spielklasse aufbieten musste, um den Franzosen in drei Sätzen besiegen zu können.

"Hochkarätig" und "endspielwürdig" waren die Adjektive, die aus aller Munde zu hören waren, denn Cedric Pruchniewski ließ sich vom Dauersieger der European Senior Open nicht einschüchtern. Lange und harte Ballwechsel sowie platzierte blitzschnelle Aufschläge ließen die Partie für alle Tennisfans zu einer Augenweide werden. Schäffkes verlor den ersten Satz knapp mit 5:7, ließ dann aber im zweiten Satz seine Spielklasse aufblitzen und gewann 6:1. Der dritte Satz war hart umkämpft und beide Spieler schenkten sich nichts. Am Ende war es Christian Schäffkes der, mit 6:3 den Satz und die Partie gewann und damit ins Viertelfinale einzog.

Dort wartet als Gegner der Schweizer Alain Dedial. "Ich war schon ein wenig vorgewarnt und wusste um die Spielstärke des Franzosen. Pruchniewski hätte eigentlich gesetzt werden müssen, so war es fast ein bisschen unwürdig", meinte Schäffkes nach dem Match. "Es war einfach super eng und wir hätten beide gewinnen können, letztendlich war ich vom Kopf her stärker und konnte siegen", so der Titelverteidiger. Das nächste Match werde wahrscheinlich etwas leichter.

Wie hart die Bälle der beiden Kontrahenten gespielt wurden, zeigte ein lädiertes Netz, das vom Vorsitzenden Mirco Klumpp persönlich repariert werden musste. Unter den fachkundigen Augen von Oberschiedsrichter Klaus Berner klopfte und hämmerte der Vereinsvorstand, sodass der Center Court nach kurzer Zeit wieder bespielt werden konnte.

Bei sommerlichen Temperaturen fanden auch die weiteren Spiele auf der Anlage am Bildstöckle statt. Patrick Hieber konnte sich gegen Markus Dumrath mit 6:3 und 6:2 durchsetzen und zog danach aufgrund einer Absage kampflos ins Viertelfinale ein. Dort trifft er auf seinen deutschen Landsmann Thorsten Wolff, der sich mit 7:5 und 6:2 gegen Andrew Lux durchsetzen konnte. Die weitere Viertelfinalpaarung am heutigen Freitag wird durch Daniel Schillings bestritten, der gegen Sebastian Schöllhorn antritt. Beide gewannen ihre Spiele in der Vorrunde in zwei Sätzen.

Daniel Dolbea, ebenfalls stark eingeschätzt, machte gegen Heiko Truemner eine gute Figur und siegte deutlich mit 6:1 und 6:1. Sein Viertelfinalgegner wird der Wild Card Besitzer Sven Leuzinger aus der Schweiz sein.

Auch heute werden wieder interessante Spiele und hart umkämpfte Ballwechsel auf der Anlage in Baiersbronn erwartet, dabei wird das Augenmerk auf den Partien der beiden Titelfavoriten Daniel Dolbea und Christian Schäffkes liegen.

Zudem wurden gestern Abend noch die Doppelpaarungen ausgelost. Dabei treffen heute Daniel Dolbea und Christian Schäffkes auf Christian Albrecht und Michael Czernich, Timo Hahn und Cedric Pruchniewski bekommen es mit Andrew Lux sowie Sebastian Schöllhorn zu tun.