Die Gruppe aus Baiersbronn nach dem Konzert mit Abgeordnetem Rovshan Rzayev, Bürgermeister Arif Seyidov und Musikschulleiterin Nurane Quliyeva Foto: Schwarzwälder-Bote

Schüler der Jugendmusikschule Baiersbronn geben Konzert in Aserbaidschan

Baiersbronn. In ein touristisch kaum erschlossenes Gebiet am östlichen Ende Europas reiste eine Delegation der Jugendmusikschule Baiersbronn. Sie war bei einem Gegenbesuch in Göygöl in Aserbaidschan.

Ziel der Reise war der Besuch der Musikschule der 1819 von deutschen Siedlern im Kaukasus gegründeten Stadt mit dem früherem Namen Helenendorf. Klavierlehrerin Lilli Heinle hatte vor einigen Jahren den Kontakt mit einem Kinder- und Jugendchor dieser Musikschule geknüpft.

So war es 2011 zu einem ersten Besuch einer Gruppe aus Göygöl in Baiersbronn gekommen. Der für Aserbaidschan zuständige Honorarkonsul, Otto Hauser aus Stuttgart, hatte die Jugendmusikschule Baiersbronn dazu ermutigt, einen Gegenbesuch zu wagen.

Sie haben es gewagt: Die Verantwortlichen und eine Gruppe Schüler machten sich auf, um nach Göygöl zu reisen. Nach der freudigen Begrüßung besichtigte die Baiersbronner Delegation die Musikschule, die Kirche und den alten Ortskern. Dieser historische Teil der Stadt ist heute noch geprägt von deutscher Architektur und deutscher Handwerkskunst.

Die Gruppe besuchte auch ein Weingut, das seine Blütezeit ebenfalls unter schwäbischen Einwanderern hatte. Groß war die Wiedersehensfreude dann, als die Jugendlichen aus Baiersbronn mit dem Chor aus Helenendorf zusammentrafen. Letzte Vorbereitungen für den Auftritt wurden getroffen, bevor der Empfang mit dem extra für das Konzert aus Baku angereisten Abgeordneten Rovshan Rzayev stattfand. Auch der Bürgermeister von Helenendorf, Arif Seyidof, Musikschulleiterin Nurane Quliyeva und die Vertreterin der Gemeinde, Kamale Ibrahimova, waren mit von der Partie. Der Geschäftsführer der Jugendmusikschule Baiersbronn, Marc Hinzer, und Birgit Kirschenmann überreichten Gastgeschenke und dankten für die Einladung und die große Gastfreundschaft. Zur Überraschung der Baiersbronner sorgten Konzert und Empfang für großes mediales Interesse. Drei Kamerateams zeichneten die Veranstaltung auf, Musizierende und Festredner mussten sich im Blitzlicht der Kameras bewegen und mit Hilfe eines Dolmetschers Interviews geben. Die Ausstrahlung des Fernsehbeitrags erfolgte im regionalen Teil des aserbaidschanischen Fernsehens.

Nach Grußworten stellte der musikalische Leiter der Jugendmusikschule Baiersbronn, Tobias Deuringer, die Schülerdelegation aus dem Murgtal mit Kristin Dilper, Sören Riegraf, Kevin Dilper, Elisabeth Klumpp, Jana Faßnacht, Darius Finkbeiner, Geraldine Huber und Isabelle Beeharry vor und moderierte die einzelnen Werke.

Am vorletzten Tag bestand die Gelegenheit, die Hauptstadt Baku zu besichtigen. Baku liegt an der Küste des Kaspischen Meers und ist mit zwei Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt des Landes und des gesamten Kaukasus. Die Gruppe besichtigte neben der beeindruckenden historischen Altstadt, die als Unesco-Weltkulturerbe eingestuft ist, auch den Palast der Schirwanschahs, der als einer der größten Werke der persischen Baukunst gilt.

Natürlich durfte auch ein Bummel über die bestens gepflegte Strandpromenade nicht fehlen. Die starken Kontraste zwischen Stadt- und Landleben, die faszinierende Mischung aus Tradition und westlicher Lebensart haben bei der Reisegruppe neben der großzügigen Gastfreundschaft die intensivsten Eindrücke hinterlassen.

Die Verwaltung der Jugendmusikschule mit Geschäftsführer Marc Hinzer und Birgit Kirschenmann sowie der musikalische Leiter, Tobias Deuringer, die diese Reise mit der Klavierlehrerin Lilli Heinle geplant hatten, sprachen einen besonderen Dank an Abgeordneten Rzayev, Honorarkonsul Otto Hauser und die Baiersbronner Firmen aus, ohne deren Unterstützung diese Reise nicht möglich gewesen wäre.

Der Austausch der Musikschulen unterstreiche einmal mehr die Wichtigkeit solch kultureller Begegnungen und zeige, dass Musik weltweit verbindet und Sprachbarrieren überwindet.