Kinder und Erwachsene zeigen bei Aufführung beachtliche Leistung. Gewandungen stimmen auf Epoche ein.
Baiersbronn - Kaum ein Platz war noch frei bei der Aufführung des Kindermusicals "Martin Luther" in der evangelischen Marienkirche in Baiersbronn.
Der Kindergarten Unterdorf hatte sich in den vergangenen Monaten mit dem Leben und Wirken des großen Reformators Martin Luther auseinandergesetzt und präsentierte ein Musical, das großen Unterhaltungswert hatte. Kindergartenleiterin Ingrid Mohrlok begrüßte zusammen mit Pfarrer Friedemann Kley die vielen Gäste.
Die Vorstellung präsentierte sich modern, einfühlsam und informativ. Gleich nach einer flotten instrumentalen Einlage der Live-Band sangen die mitwirkenden Eltern und Kinder, darunter auch einige Schüler der Wilhelm-Münster Grundschule, die Eingangslieder. Mit ansteckender Begeisterung ging es weiter. Die hellen Kinderstimmen komplettierten den großen Chor aus erwachsenen Stimmen, und die verschiedenen Instrumente sorgten für den passenden Rhythmus.
Ingrid Mohrlok führte durch das Programm und ging auf die Szenen und Liedtexte ein. Ein mittelalterlicher Tanz, aufgeführt von Eltern und Helfern, alle passend gekleidet in altertümliche Gewänder, bildete den Auftakt für die erste Schauspielszene "Luther hat Angst".
Die Texte vom Band wurden mimisch und gestisch vom Luther-Darsteller begleitet, bevor dann wieder der Kindergartenchor seinen großen Auftritt hatte.
"Go down Martin" erklang es zu der bekannten Melodie von "Go down Moses" – begleitet von Karl-Adolf Hornung am Klavier. Er hatte auch die Proben mit dem Elternchor geleitet. Konzentriert und diszipliniert sangen die Kindergartenkinder ihre Texte. Die Jungen und Mädchen, die viele Texte und Melodien gelernt hatten, zeigten eine beachtliche Leistung. Aber auch das Team des Kindergartens hatte ganze Arbeit geleistet, als es mit den Kindern dieses komplexe Stück einstudiert hatte.
Die Zuschauer beobachteten gebannt das Geschehen vor dem Altar: Der junge Martin Luther, der ins Kloster eintritt, und die Lehr- und Studienjahre des späteren Reformators, sein Wandel in der christlichen Gesinnung bis hin zu seinen wichtigsten Reformideen. Mönche zogen durch die Kirche, die Thesenwand wurde geschlossen, und beim Öffnen des Holztors sprangen fröhlich hüpfende Kinder durch die Kirche. Ein moderner Rap im Mittelgang der Kirche aufgeführt, schlug einen Bogen in die heutige Zeit.
"Das war ein großer Moment", sangen Elternchor und Kinder am Ende gemeinsam und meinten damit auch die gelungene Vorstellung, zu der alle Akteure beigetragen hatten. Am Ende ernteten die Kinder jubelnden Beifall und durften noch einige Zugaben geben. Ingrid Mohrlok dankte allen Helfern und Sponsoren. Sie betonte, es sei ein großer Moment in der Kindergartengeschichte gewesen, sich an dieses Musical zu wagen.