Geben am morgigen Samstag ab 18 Uhr in der Marienkirche in Baiersbronn ein Benefizkonzert zugunsten von "Luftikus" (von links): Geraldine Huber, Johanna Klöpping, Kevin Dilper, Darius Finkbeiner und Hagen Rauscher Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Darius Finkbeiner und seine Freunde geben am Samstag ein Benefizkonzert zugunsten des Luftikus-Projekts

Von Monika Braun

Baiersbronn. Die Jugend von heute ist deutlich besser als ihr Ruf. Ein gutes Beispiel dafür ist der 14-jährige Darius Finkbeiner, der zusammen mit seinen Freunden ein Benefizkonzert zugunsten des Kinderhauses Luftikus organisiert. Es findet am morgigen Samstag ab 18 Uhr in der Marienkirche statt.

Der begeisterte und talentierte Musikschüler hat eine lange Zeit der Vorbereitung auf die Veranstaltung hinter sich. "Das ist und war schon unheimlich viel Arbeit, aber ich hatte viele Helfer und Unterstützer", freut sich der Gymnasiast über die spontane Bereitschaft der anderen Beteiligten, mitzuwirken.

Die Idee kam ihm während eines Arztbesuchs bei Kinderarzt Markus Stiletto. In dessen Praxis fiel ihm ein Flyer zum Projekt Luftikus in die Hände. Das Gebäude, in dem einst die Skifabrik Morlok untergebracht war und in der die Einrichtung für langzeitbeatmete Kinder ihr Zuhause findet, wird gerade umgebaut.

Parallelen waren gleich gezogen, denn die beim Konzert mitwirkenden Blechbläser brauchen viel Luft, um ihr Instrument zu spielen – "Luft, die den Kindern im Kinderhaus eben fehlt", erklärt Darius Finkbeiner seine Idee. "Über Herrn Stiletto habe ich erfahren, dass noch Geld benötigt wird, und so kam Kevin und mir der Gedanke, ein Benefizkonzert zu gestalten." Kevin Dilper ist mehrfacher Preisträger beim Nachwuchswettbewerb "Jugend musiziert". Er wird am Samstag die Orgel spielen.

"Uns war klar, dass wir dieses Vorhaben nicht zu zweit stemmen können", sagt Darius Finkbeiner, "und so haben wir ein paar unserer Freunde, die ebenfalls bei ›Jugend musiziert‹ erfolgreich waren, gefragt, ob sie mitspielen wollen." Zum Team gehören noch der 14-jährige Hagen Rauscher (Trompete), die 17-jährige Geraldine Huber und die 16-jährige Johanna Klöpping (Waldhorn). Darius Finkbeiner spielt Posaune.

Neben dem notwendigen Ernst hatten die jungen Musiker auch viel Spaß bei den gemeinsamen Proben. Bei der letzen Probe wurde sogar ein kleiner Lautstärkewettbewerb initiiert – Blechbläser gegen Orgel. "Ich bin allein mit der Orgel, und ich wette, ihr würdet ersticken, wenn ihr so viel Luft haben müsstet wie mein Instrument braucht", hatte Kevin Dilper seine Mitspieler herausgefordert. Am Ende hieß es: Wette verloren. Denn dank der Trompeten ging der Wettberwerb in Sachen Lautstärke eindeutig zugunsten der Blechbläser aus, berichten die Jugendlichen lachend.

Etwas unterschätzt hat Darius Finkbeiner die Arbeit, die so ein Vorhaben mit sich bringt, denn die Programmgestaltung und Organisation hat er allein übernommen. Dankbar ist er den beiden Musikschulleitern Tobias Deuringer aus Baiersbronn und Christian Pöndl aus Freudenstadt, "die uns bei den Proben und der Werbung sehr unterstützt haben."

Bei der Gestaltung des Programms hatten die jungen Musiker viel Freiraum, und die evangelische Kirchengemeinde hat ihnen die Marienkirche im Baiersbronner Oberdorf mitsamt der Orgel für ihr Konzert zur Verfügung gestellt. "Wir werden Ausschnitte aus unseren ›Jugend-musiziert‹-Programmen spielen und von Klassik bis Moderne eine große musikalische Bandbreite präsentieren", kündigt Darius Finkbeiner an. Gerne hätte er auch Pop und Rock eingebaut, doch der zusätzliche Vorbereitungsaufwand wäre einfach zu groß gewesen. "Die lange Arbeitszeit hat sich auf jeden Fall gelohnt, und für jeden von uns wird es eine tolle Erfahrung werden", ist er sicher.