In ihren historischen Kostümen sorgten die Mitglieder des Fördervereins für eine rundum gute Bewirtung. Fotos: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim "Tag des offenen Denkmals" steht in diesem Jahr die Farbe im Mittelpunkt

Von Monika Braun

Baiersbronn. Die Kulturdenkmäler der Gemeinde lockten am "Tag des offenen Denkmals" zahlreiche Gäste an. Sowohl der Kulturpark Glashütte Buhlbach, als auch der historische Morlokhof in Mitteltal hatten sich zum diesjährigen Motto "Farbe" einiges einfallen lassen.

Während das Team vom Hotel Bareiss im Morlokhof mit farblich passenden kulinarischen Köstlichkeiten aufwartete und die Gäste mit Rinderrouladen, Erbseneintopf und hausgemachten Maultaschen verwöhnte, umrahmte die Trachtenkapelle Mitteltal das Tagesprogramm. Bei trockenem Spätsommerwetter war es immer wieder der wilde Kräutergarten vor dem historischen Gebäude, der die Aufmerksamkeit der vielen Besucher auf sich zog.

Bei Führungen in dem originalgetreu restaurierten Hof der Wunderheilerfamilie konnten sich die Gäste über deren Schaffen und Wirken informieren und in längst vergangene Zeiten eintauchen.

Ebenso präsentiert wurden die neuen Bienenstöcke des Morlokhofs, die in malerischer Lage hoch über Mitteltal zu besichtigen waren. "Der Besuch ist ebenso gut wie in den vergangenen Jahren", freute sich Küchenchef Oliver Steffensky, der sich mit seinem Team wieder einmal gut vorbereitet präsentierte. Im Kulturpark Glashütte Buhlbach hatten sich viele Künstler der Region eingefunden, um zum Motto "Farbe" mit ihren Werken, ihrem Wissen und durch praktische Tipps beizutragen. Unter der Anleitung von Künstlerin Silvia Braun konnten Kinder und Erwachsene ihre Fantasie spielen lassen und kleine Kunstwerke im Druckverfahren schaffen. Gleich nebenan wurde aus Naturmaterialien Farbe hergestellt, und im Siebdruckverfahren konnten T-Sirts mit dem Glashüttenemblem für Kinder gedruckt werden.

Im Rundgang konnten sich die Gäste über das alte Glasmacher-Handwerk informieren, und das alte Gesteinsmahlhaus gab den Blick auf einen erst kürzlich freigelegten Luftschacht frei. Dort erklärte Ernst Klumpp die Funktion des historischen Glasofens, das Herz der Glashütte. Er klärte die Besucher mit altem Bildmaterial und anhand von historischen Skizzen über den Verlauf der unterirdischen Luftschächte auf und nahm seine Gäste mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit.

Seine Frau, Dora Luise Klumpp, war an allen Stationen zu finden, begrüßte die interessierten Besucher, hielt kurze Ansprachen und vergaß nicht, auf die große historische Bedeutung der gesamten Anlage hinzuweisen. "Ich kann vor meinen Augen auch schon sehen, wie nach der aktuell laufenden Restauration das alte Gesteinsmahlhaus aussehen wird", so Klumpp, die als Vorsitzende des Fördervereins zuvor jedoch noch viel Arbeit auf alle Beteiligten zukommen sieht.

Kirchenmalermeister und Restaurator Rainer Benz bot Führungen im Gesteinsmahlhaus an und erklärte aus historischer Sicht die Farbwahl zur damaligen Zeit. "Warum ist das Haus überhaupt rot und welche Farben wurden früher verwendet?" Viele interessante Details konnten die Gäste darüber erfahren.

Im Inneren des Hauptgebäudes zeigte Glaskünstler Axel Heintz die Kunst, aus dem flüssigen Werkstoff Glas kleine Kunstwerke entstehen zu lassen. Engagiert und zielstrebig präsentierten sich einige Frauen des Fördervereins, die unter dem Motto "Rettet den Löwen" auf das zu sanierende Gasthaus Löwen inmitten des Kulturparks aufmerksam machten.

Ein gespendeter Kuchen in Herzform wies auf das ehrgeizige Sanierungsvorhaben für das Gasthaus hin und wurde feierlich angeschnitten. Die Erlöse des Flohmarkts und des Glücksradspiels werden ebenfalls komplett in das Projekt "Löwen" einfließen. In ihren historischen Kostümen passend gekleidet, sorgten die Mitglieder des Fördervereins beim "Tag des offenen Denkmals" für eine rundum gelungene Bewirtung der vielen Gäste.