Die neuapostolische Kirche in Baiersbronn Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitteltal gehört nun zu Baiersbronn / Bruno Finkbeiner: für Zukunft gut aufgestellt

Von Monika Braun

Baierbronn. Nach 106 Jahren Selbstständigkeit haben die neuapostolische Kirchengemeinde Baiersbronn und die Kirchengemeinde Mitteltal fusioniert. Kein leichter Schritt, doch aufgrund von mangelndem Nachwuchs nicht mehr abwendbar, so die Verantwortlichen.

"Auch die neuapostolischen Kirchengemeinden in Deutschland bekommen die demografische Entwicklung im Land deutlich zu spüren", so Andreas Zukschwerdt, der für die Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenbezirk zuständig ist. Kinderreiche Familien seien eher eine Seltenheit geworden. Deshalb fehle der Nachwuchs.

Zudem würden Jugendliche zum Studium, zur Berufsausübung oder heiratsbedingt oft ihren Heimatort verlassen. Dies habe sich auch auf die neuapostolische Kirchengemeinde in Mitteltal ausgewirkt.

Der Schritt sei lange hinausgeschoben worden, doch letztlich sei es nicht mehr sinnvoll gewesen, den Standort Mitteltal zu halten. Diese Situation habe vielseitige Aktivitäten in der Gemeinde Mitteltal betroffe. Und da auch die Standards, die sich die neuapostolische Kirche wünscht, langfristig nicht mehr erfüllt werden konnten, aber eine lebendige Gemeinde schließlich alle begeistert, sei nach vielen Überlegungen und Diskussionen die Entscheidung gefallen.

Standards zum Beispiel gerade im musikalischen Bereich konnten nicht mehr erfüllt werden. Mit der Fusion sei nun gemeinsam mit der Kirchengemeinde Baiersbronn der musikalische wie auch der Unterricht der Kinder wieder gesichert. "Nun kann eine größere Vielfalt angeboten werden, Gemeindefeste sind wieder möglich, und in der Seniorenaktivität sind wir wieder besser aufgestellt", erklärt der Pressesprecher und hebt damit die Vorteile der Fusion hervor.

Am 3. August fand der letzte Gottesdienst in Mitteltal statt, sodass auch der langjährige Gemeindevorsteher von Mitteltal, Bruno Finkbeiner, von seiner Aufgabe entbunden wurde. "Mir hat es über elf Jahre immer Spaß gemacht, die Gemeinde zu betreuen", sagt Bruno Finkbeiner. Er ist sich jedoch sicher, dass in allen Bereichen des neuapostolischen Gemeindelebens durch diese Zusammenführung neue, erfreuliche Perspektiven geboten werden. Noch nicht sicher ist, was mit dem Gebäude in der Ruhesteinstraße 315 passiert – es laufen noch Gespräche mit der Kirchenverwaltung. Bruno Finkbeiner wird auch in Baiersbronn weiter die Gemeindearbeit unterstützen und ist davon überzeugt, dass die neue Gemeinde Baiersbronn für die Zukunft gut aufgestellt ist.