Feuerwehr: Drei Abteilungen arbeiten bei Übung in Obertal gut zusammen / Drehleiter in vollem Einsatz

Durchaus realistische Szenarien spielte die Feuerwehrabteilung Obertal, unterstützt von den Abteilungen Baiersbronn und Mitteltal, am Samstag bei einer Übung an mehreren Schauplätzen im Appartement-Kurhaus durch.

Baiersbronn-Obertal. Abteilungskommandant Hermann Köhler hatte sich für das Hochhaus mit zwölf Stockwerken in Obertal ein spannendes Drehbuch einfallen lassen, das unter anderem das Bekämpfen eines Wohnungsbrands im elften Stockwerk vorsah. Mehrere vermisste Personen sollten gesucht und gerettet werden. Außerdem sollten zwei Personen aus einem Aufzug befreit werden, der der Übungsannahme zufolge wegen Stromausfalls in der dritten Etage stecken geblieben war. Insgesamt waren rund 50 Feuerwehrmänner mit fünf Einsatzfahrzeugen vor Ort. Zahlreiche Passanten hatten sich eingefunden, um von einem sicheren Standort aus die angekündigte Übung zu verfolgen.

Basislager für die Atemschutztrupps

Gegen 16 Uhr wurden die Wehren alarmiert. Bereits nach wenigen Minuten traf die Abteilung Obertal ein, um zunächst die Lage zu erkunden. Hausmeister Martin Holzberger vermutete in der elften Etage einen Wohnungsbrand mit vermissten Personen. Nun kam es darauf an, schleunigst im neunten Stockwerk für Atemschutztrupps ein Basislager einzurichten. Von dort aus konnten die Atemschutzträger zur elften Etage vordringen, um dort mit der Brandbekämpfung zu beginnen und sechs vermisste Personen zu suchen.

In der Zwischenzeit traf die große Drehleiter von der Abteilung Baiersbronn ein. Sie wurde neben dem Eingang des Hochhauses positioniert. Für den Bediener der Drehleiter eine heikle Aufgabe, da der Vorbau am Eingang umgangen werden musste. Auf 32 Meter ausgefahren, reichte die Drehleiter, deren Korb bis zu 500 Kilo trägt, bis zum achten Stock. Von dort wurden die "Verletzten", gespielt von der Jugendfeuerwehr Obertal, zurück zum Vorplatz des Hochhauses befördert. Außerdem wurden Personen durch ein rauchfreies Treppenhaus nach unten zum Sammel- beziehungsweise Behandlungsplatz gebracht.

Rauch hatte sich laut Übungsannahme auch im vierten Stock entwickelt. Mit einer Schiebeleiter gelangte ein Trupp der Mitteltaler Wehr an der Rückseite des Gebäudes in die Wohnung, suchte die Vermissten und rettete sie über die Schiebeleiter.

Nach dem Stromausfall steckte der ein Aufzug weiter im dritten Stockwerk fest. Ein weiterer Trupp öffnete mit einem Spezialschlüssel die Aufzugstür, um festzustellen, dass der Aufzug noch in die richtige Position gebracht werden muss. Mut bewiesen dabei eine Frau und ein Jungfeuerwehrmann – schließlich ist es nicht jedermanns Sache, längere Zeit im geschlossenen Aufzug zu verharren. Zu guter Letzt wurde noch ein Kellerbrand angenommen und es wurde ein weiterer Vermisster gesucht.

Nach rund einer Stunde waren alle Übungsbestandteile abgearbeitet. Als Einsatzleiter freute sich Gesamtkommandant Martin Frey über die gute Zusammenarbeit der Abteilungen. Für den ruhigen und sicheren Ablauf hatten Martin Schmid, Kurt Schwizler, Tobias Schmid, Marco Kottler und Volker Kallfass von der Führungsgruppe gesorgt, die aus verschiedenen Abteilungen der Gesamtwehr Baiersbronn zusammengesetzt war. Nach Übungsende besprachen alle Einsatzkräfte die Übung im Gerätehaus, bevor es zum gemütlichen Teil überging.