Auch Kinderschminken stand bei dem Treffen in Schönmünz-ach auf dem Programm. Fotos: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Rund 30 Ehrenamtliche engagieren sich in Schönmünzach / Internationaler Kaffeeklatsch

Von Monika Braun

Viel Engagement stecken die ehrenamtlichen Helfer in Schönmünzach in die Betreuung der Flüchtlinge. Ganz ohne Probleme läuft es zwar nicht, doch die Helfer haben schon viel auf die Beine gestellt.

Baiersbronn-Schönmünzach. Die Kaffeetafel war reich gedeckt, und im Innenhof der katholischen Kirche in Schönmünzach herrschte reger Betrieb. Der Helferkreis hatte zum internationalen Kaffeeklatsch eingeladen, und so trafen sich Flüchtlinge und Gäste zum gemeinsamen Austausch in lockerer Runde.

Ortsvorsteher Erwin Zepf begrüßte die Gäste und freute sich über den guten Besuch. "Es ist toll, dass sich vom kleinsten Kind bis zu den älteren Generationen hier alle versammelt haben", so Zepf. Er dankte besonders der katholischen Kirchengemeinde und Gabi Rapp für das gelungene Fest. Auch die Bäckereien hätten ihren Teil beigetragen und das Fest mit Kuchenspenden unterstützt, freute sich Zepf. "Es ist nicht immer leicht, aber wir versuchen, alle Probleme auszuräumen", sagte Gabi Rapp und dankte den rund 30 Helfern, die sich mit ihr um die Flüchtlinge in Schönmünzach kümmern. Bürgermeister Michael Ruf dankte für das große Engagement zugunsten der vielen Flüchtlinge in Schönmünz-ach. "Wir haben schnellstmöglich versucht, auf die Situation zu reagieren. Dank Ihrer Hilfe konnten wir das bewältigen, besonders hier in Schönmünzach, wo 60 Personen untergebracht wurden", so Ruf. "Wir haben versprochen, unser Bestes zu tun, und ein Jahr später können wir sagen, es hat funktioniert", sagte Ruf und richtete den Appell an die neuen Mitbürger, die ihnen gebotenen Chancen auch zu nutzen. "Integration ist immer auch eine zweiseitige Sache", so Ruf.

Nachdem die ersten großen Probleme in Schönmünzach durch gemeinschaftliches Engagement gelöst wurden, stehen weiterhin Herausforderungen an. "Aktuell versuchen wir, Fahrmöglichkeiten für die Kinder zu organisieren, damit sie die freien Plätze in den Kindergärten in Huzenbach und Schwarzenberg nutzen können", erklärte Ortsvorsteher Erwin Zepf. Alle Beteiligten sind sich einig, dass eine frühe Unterbringung der Kinder im Kindergärten die beste Art der Integration ist. Probleme gebe es freilich auch, denn bei nur 536 Einwohnern seien rund 60 Flüchtlinge eine große Zahl, stellte Gabi Rapp fest.

So sei das Verhalten der Kinder im Straßenverkehr schon grenzwertig. Mehrfach habe man schon die Eltern gebeten, auf ihre Kinder aufzupassen, aber auch die Polizei sollte Präsenz zeigen, forderte Rapp.

Trotzdem hat man in Schönmünzach viel erreicht, ehrenamtlicher Sprachunterricht, aber auch professionelle Sprachkurse fördern die Integration der Flüchtlinge. "Immer wieder werden Menschen aber auch einfach abgeschoben, da fragen wir uns schon, warum passiert das nicht gleich und warum lässt man sie und uns monatelang Energie und Arbeit verschwenden, wenn am Ende doch die Abschiebung umgesetzt wird", so Gabi Rapp. Die 30 Helfer in Schönmünzach würden sich prima ergänzen, erklärte sie.

Mitte August ist für die ausländischen und einheimischen Kinder das nächste Event geplant. Dann geht es auf eine Wanderung mit abschließendem Grillen, auch mit dem Ziel, die Deutschkenntnisse der ausländischen Kinder in den Sommerferien weiter zu vertiefen.