Ulrich Finkbeiner, Ulrike Klumpp, Gloria Keller und Mathias Schweikle (von links) vor einem Werk von Gloria Keller Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Künstler aus der Region stellen in der Baiersbronner Galerie U aus

Von Monika Braun

Baiersbronn. Die Idee reifte bei Wein und Flammkuchen heran – herausgekommen sind eine gemeinsame Ausstellung heimischer Künstler rund um das Thema Hirsch und eine Verbindung, die über die Kunst im Allgemeinen diskutiert.

Die Künstlergruppe um den Galeristen Ulrich Finkbeiner, der die Türen seiner Galerie U in der Wilhelm-Münster Straße immer wieder gerne öffnet, trifft sich seit rund zwei Jahren regelmäßig und unterhält sich in lockerer Runde rund um das Thema Kunst. Zur Gruppe gehören die Fotografin Ulrike Klumpp, der Land Art-Künstler Mathias Schweikle aus Pfalzgrafenweiler, die Malerin Gloria Keller aus Freudenstadt sowie Klaus Benes, der im Schönmünztal wohnt, und noch einige andere Künstler aus der Region. "Man kommt dazu, wenn man einen guten Galeristen hat, der guten Wein und noch besseren Flammkuchen serviert", lacht Ulrike Klumpp. Lange habe man sich schon ein gemeinsames Thema überlegt, das man in einer Ausstellung verarbeiten kann, so Eventkünstler Schweikle, der für die kommende Ausstellung schon an einer Überraschung tüftelt.

Fünf der ausstellenden Künstler, zu denen auch Silke Frosch und Sylvia Keller gehören, haben sich bereits mit dem Motiv Hirsch künstlerisch auseinandergesetzt und es in ihren Werken verarbeitet. "Nicht etwa, weil das Motiv Hirsch derzeit im Trend ist, das hätte uns eher abgehalten, sondern, weil in dem Thema viel drinsteckt, einerseits Symbolik, aber auch der Gegensatz Kitsch", so die Malerin Gloria Keller. Bei Mathias Schweikle liegt die Faszination für das Motiv Hirsch in der Familie, erzählt er. Schon sein Großvater und sein Vater hätten das Motiv Hirsch bildlich verarbeitet.

Besonders und auch spannend ist das erste gemeinsame Projekt, für das die sechsköpfige Künstlergruppe einige Stunden in der Galerie U verbracht hat. Vor rund einem halben Jahr entstand die Idee, eine gemeinsame Ausstellung zu gestalten.

Nach und nach habe man sich immer besser kennengelernt. "Wir haben uns als Künstler und Künstlerinnen aus der Region zwar schon immer gekannt, doch kennengelernt haben wir uns erst bei den monatlichen Treffen", sagt Mathias Schweikle.

Auch Rüdiger Seid, der Kunstwerke aus Edelstahl und Rost schafft, kommt zu den regelmäßigen Diskussionsrunden, bei denen der künstlerische Austausch und die Begegnung wichtig sind. "Diese werden auch künftig stattfinden", so der Galerist und Gastgeber Ulrich Finkbeiner. Er freut sich, auf künstlerischem Gebiet etwas bewegen zu können. "Das hatte ich mir schon zu Beginn vor rund zwei Jahren gewünscht, und nun hat sich die Gruppe gefunden."

"Es unterscheidet sich von anderen künstlerischen Verbindungen, die Treffen sind offen und locker, und auf der künstlerischen Ebene passte es einfach", stellt Ulrike Klumpp fest. Sie spricht noch einen weiteren wichtigen Aspekt an: "Wir möchten gerade auch mit der Ausstellung hier in Baiersbronn den Menschen die Angst vor der Kunst nehmen und zeigen, dass Kunst nicht etwas Elitäres ist. Wir wollen einen Zugang schaffen." In der Region gebe es Künstler, die wertige Kunst produzieren. Dafür ein Bewusstsein zu schaffen, ist ebenfalls ein Anliegen der Gruppe und die Intention der gemeinsamen Ausstellung. "Wir müssen schauen, wie es ankommt. Es ist dieses Mal auch für mich ein ganz neuer Ansatz, Werke von heimischen Künstlern auszustellen", erklärt Ulrich Finkbeiner. "Die Ideen sind da, auch für künftige Projekte – falls Wein und Flammkuchen nicht ausgehen", sagt Matthias Schweikle lachend.

Vernissage für die Kunstausstellung mit dem Titel "Heimischer Hirsch" in der Galerie U ist am Samstag, 18. April, um 17. Uhr. Die Ausstellung wird drei bis vier Monate zu sehen sein.