Pastor Ralf Schweinsberg (links) mit einem Teil des "EssensZeit"-Teams in der Gemeindeküche Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Einmal im Monat öffnet Gemeindeküche ihre Pforten / Begegnung und Gespräche im Vordergrund

Von Monika Braun

Baiersbronn. "EssensZeit" heißt die neue Aktion, die von Pastor Ralf Schweinsberg und den fünf Gemeinden der evangelisch-methodistischen Kirche im Murgtal und Seewald ins Leben gerufen wurde.

Das Logo mit der Uhr bringt es auf den Punkt, erklärt Ralf Schweinsberg, denn Ziel ist es, gemeinsam zu essen und Zeit füreinander zu haben. Jeden letzten Mittwoch im Monat werden ein einfaches, aber schmackhaftes Mittagessen, Getränke und zum Abschluss Kaffee und Kuchen angeboten. "Ähnlich wie die Vesperkirche in Freudenstadt möchten wir mit diesem Angebot offen für alle Menschen sein und jeden damit ansprechen."

Zusammen mit zwölf ehrenamtlichen Mitarbeitern hat sich der Pastor im Vorfeld schon viele Gedanken über das Projekt gemacht. "Es geht uns nicht um das Essen selbst, vielmehr geht es um Begegnung, um Gespräche und um Menschlichkeit", betont er. Bewusst sei die Kirche nicht im Blick. Es gebe keine lange Andacht, und im Gemeindehaus der evangelisch-methodistischen Kirche im Lochweg 4 wolle man ein kleines Restaurant entstehen lassen und das Miteinander fördern.

"In Freudenstadt gibt es viele Angebote, aber hier bei uns im Murgtal fehlt so etwas einfach, doch der Bedarf ist da", davon, so Schweinsberg, sind die Initiatoren überzeugt. Vielen fehle einfach die Zeit, ein Mittagessen zu kochen. Auch habe ein Teil der jüngeren Generationen das Kochen gar nicht mehr gelernt. Zwei Frauen und zwei Männer werden das Kochen übernehmen, keine Profiköche, doch wie Schweinsberg bescheinigt, "recht gute Köche und Köchinnen". "Für unseren ersten Termin am kommenden Mittwoch rechnen wir mit 50 bis 80 Personen, aber wir wissen nicht, wie viele unser Angebot annehmen werden." Es wird also spannend für die Mitarbeiter, doch sie sind bestens vorbereitet. Zunächst wird eine gewisse Menge zubereitet und je nach Bedarf ständig frisch und neu nachgekocht. "Schließlich sind wir keine Großküche, sondern eine Gemeindeküche", stellt Schweinsberg fest.

Die Spannung, aber auch die Freude über das in Kürze startende Projekt "EssensZeit" ist bei den Mitarbeitern spürbar, schließlich laufen die Vorbereitungen seit rund zwei Jahren. "Die Idee für eine solche Aktion beschäftigt die fünf Gemeinden schon sehr lange. Wichtig ist ihnen dabei, dass es sich um ein diakonisches Projekt handelt, bei dem Kirche für die Menschen da ist, egal ob sie einen Bezug zur Kirche haben", macht Ralf Schweinsberg nochmals deutlich. Eingeladen ist jeder, egal ob Alleinerziehende, Familien, einsame Menschen, Kinder. Alle, die gemeinsam die Zeit beim Essen genießen möchten, sind willkommen. Das Essen wird zum Selbstkostenpreis von 2,50 Euro für Erwachsene und 1,50 Euro für Jugendliche angeboten. Für Kinder unter zwölf Jahren ist das Essen kostenlos – so sollen besonders Familien unterstützt werden.

Zwölf Termine im Jahr sind vorgesehen, an denen das Essen im Gemeinderaum von 12 bis 14 Uhr angeboten wird. Ein eigenes Logo und eigens angeschaffte Kochschürzen runden das durchdachte Projekt ab. Los geht es am Mittwoch, 28. Januar. Weitere Termine sind zunächst am 25. Februar, am 25. März und am 29. April vorgesehen.