Bei der Einweihung des Kinderhauses Luftikus (von links): Michael Ruf, Architekt Klaus Günter, Birgit Stiletto, Geschäftsführer Uwe Nübel, Minister Alexander Bonde, Christoph Schubert, Astrid Rüsing (Einrichtungsleitung) und Markus Stiletto Fotos: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinderhaus Luftikus in Baiersbronn feiert Eröffnung mit einem bunten Sommerfest

Von Monika Braun

Baiersbronn. Mit einem bunten Sommerfest wurde die Neueröffnung des Kinderhauses Luftikus in Baiersbronn gefeiert. Die Einweihung des neuen Zuhauses für langzeitbeatmete Kinder zog zahlreiche Gäste und Besucher an. Dabei gab es viele Dankes- und Lobesworte.

Während das Streichorchester der Young Classics unter der Leitung von Horst Schlenzka für die musikalische Begleitung sorgte, hatten die vielen Gäste im alten Schuppen bei Sahara-Temperaturen ein schattiges Plätzchen gefunden. Fast die gesamte Sternegastronomie war vertreten, um ihren Teil zum Projekt beizutragen und vor allem für das leibliche Wohl zu sorgen. Während die Spitzenköche Harald Wohlfahrt, Jörg Sackmann und Claus-Peter Lumpp die letzten Anweisungen gaben, fanden die Redner die passenden Worte.

Kinderarzt Markus Stiletto, der zusammen mit seiner Frau Birgit das Projekt ins Leben gerufen und letztlich auch ermöglicht hatte, dankte allen Helfern und Unterstützern. "Wie esse ich einen Elefanten?", fragte er in die Runde, um dann symbolisch für das gesamte Projekt zu antworten: "In kleinen Stücken."

Vor zehn Jahren sei man das ganze Vorhaben doch recht naiv angegangen. Man sei auf Türen gestoßen, hinter denen sich Wege auftaten, aber auch auf Türen, hinter denen sich Mauern verbargen. "Die erste große Etappe ist gemeistert. Nur gemeinsam sind wir so weit gekommen, und gemeinsam werden wir auch den weiteren Weg gehen", so Markus Stiletto. Bürgermeister Michael Ruf gab zu, dass er sich zu Baubeginn vor rund 15 Monaten nicht habe vorstellen können, was man aus der alten Skifabrik machen kann. "Entstanden ist ein Glanzlicht regionaler Baukultur und eine Paradebeispiel dafür, wie alte Bauwerke saniert und umgebaut werden können. Es ist hier ein Juwel entstanden", so Ruf. Dafür seien viele Spenden, Helfer und Zuschüsse notwendig gewesen.

Der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, Alexander Bonde, war mit der gesamten Familie gekommen und gratulierte dem Ehepaar Stiletto zu seiner Beharrlichkeit und Kontinuität. Das sei letztlich der Schlüssel zum Erfolg gewesen. "Dieses Projekt passt zum Schwarzwald und zu seiner Umgebung. Wir sind froh, dass wir über die Mittel aus dem ELR-Programm einen kleinen Teil zum Erfolg beitragen konnten", sagte der Minister. Das Projekt stärke den Tourismusstandort Baiersbronn. Die schöne Landschaft steigere den Erholungswert.

Eine große Überraschung hatte Edmund Kammerer, Leiter der Unternehmenskommunikation der Unternehmensgruppe Fischer, im Gepäck. Er überreichte im Namen der Klaus-Fischer-Stiftung einen Scheck in Höhe von 20 000 Euro.

Architekt Klaus Günter von PartnerundPartner Architekten hatte das Projekt mit geplant und begleitet. "Wir haben versucht, von dem 1946 erbauten Skifabrikgebäude so viel wie möglich zu erhalten", stellte er fest. Günter sprach von einer tollen gemeinschaftlichen Handwerkerleistung.

Geschäftsführer Christoph Schubert von der Deutschen Fachpflege Gruppe, die die Einrichtung betreibt, sprach von einem guten Geist, der in dem Haus vorhanden sei. "Wir möchten ihn aufnehmen und sind uns unserer Aufgabe bewusst."

Nachdem ein Segen gesprochen worden war, stiegen 99 blaue Luftballons als Zeichen des Starts in den Sommerhimmel.

Führungen durch das Haus und viele attraktive Angebote für die jungen Gäste machten aus der Eröffnung ein buntes und gut besuchtes Sommerfest.