Das Team der Wirtschaftsförderung informierte sich am Ruhestein vor Ort über den Nationalpark Schwarzwald. Foto: WFG Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaftsförderung informiert sich über Nationalpark

Region. Der seit diesem Jahr bestehende Nationalpark Schwarzwald polarisiert noch immer die Bevölkerung im Land. Das Team der Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH (WFG) informierte sich vor Ort über das neue Naturschutz-Großprojekt.

Fluch oder Segen, das ist die Frage. Selbst noch heute, ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des Nationalparkgesetzes, prallen die Meinungen über das rund 10 000 Hektar große Schutzgebiet entlang der Schwarzwaldhochstraße mancherorts in der Region heftig aufeinander. Die Diskussion über den ideologischen Sinn oder Unsinn eines Nationalparks im Nordschwarzwald ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Weitaus wichtiger für die Unternehmen in der Region, und damit auch für die WFG, ist die Fragestellung welche Auswirkungen der Nationalpark auf die mittelständisch geprägte Wirtschaft haben könnte.

Bewerten könne man letztlich nur was man auch kennt. Unter diesem Motto schnürte das WFG-Team bei seiner Fachexkursion die Wanderstiefel und begann am Ruhestein den Aufstieg in Richtung Euting-Grab, stets begleitet von einer, für fachliche Informationen zuständigen Nationalpark-Rangerin. Der Zusammenhang zwischen jenen seltenen Flechten, die in dem Schutzgebiet auf knapp 1000 Metern Höhe eine Hand voll Wissenschaftler begeistern und einer Vielzahl von Firmen aus den High-Tech-Branchen des Landes, erschließt sich erst auf den zweiten Blick.

Der Nationalpark Schwarzwald sei bereits schon heute ein Besuchermagnet, erklärte Wolfgang Schlund, einer der Leiter des Nationalparks. Für Steffen Schoch als Geschäftsführer der WFG und seinem Team ist deshalb klar, dass das umstrittene Großschutzgebiet eine bedeutende Rolle im Regional- und Standortmarketingkonzept der Region spielen muss.

Den Blick vom Euting-Grab über den Wildsee in Richtung Norden gerichtet hatte Schoch die Region als Ganzes im Blick. "Es ist wichtig, dass wir Projekte wie den Nationalpark als einen von vielen Impulsgebern für die ganze Region begreifen", betonte er. Der Nationalpark Schwarzwald als Projekt mit integrativem Charakter, was aktuell noch utopisch, fast schon revolutionär scheine, könne jedoch bald Realität werden. Ein Mosaikstein im Gesamtbild gesamtregionaler Zusammenarbeit könnte laut Schoch die REGIOHolz-Initiative der WFG werden. Als Leuchtturmprojekt für einen Fördermittelwettbewerb des Landes Baden-Württemberg und der Europäischen Union konzipiert, vereine dieses Projekt mit den Themenkomplexen Holz und Nachhaltigkeit die Stärken des Südens der Region. Darüber hinaus diene das Projekt als Katalysator für unternehmensbezogene Kooperationen und schaffe damit die Basis für eine engere Verzahnung der Wirtschaft mit Behörden und Institutionen, so Schoch.