Auch Pastoralreferent Dominik Weiß (Zweiter von links) war begeistert vom närrischen Gottesdienst in Baiersbronn. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Fröhlicher Narrengottesdienst in Baiersbronn / Volles Haus in der katholischen Kirche

Von Monika Braun

Ein volles Haus bescherte der dritte Narrengottesdienst der katholischen Kirche in Baiersbronn. Die Bänke der Kirche St. Maria Königin der Apostel waren mit Luftschlangen geschmückt und das Kirchenschiff mit Luftballons dekoriert.

Baiersbronn. Pastoralreferent Dominik Weiß lief mit strahlendem Gesicht durch die Reihen und begrüßte die vielen Gottesdienstbesucher, die sich unter die zahlreichen Narren mischten. Waldgeister und Köhlerhexen sowie weitere typische Masken der Baiersbronner Fasnet, Glocken und Besen bildeten ein buntes Bild, und die Mitglieder der Narrenzünfte saßen in trauter Einheit in den Bankreihen der Kirche, vereint durch die gemeinsame Fasnetsbegeisterung.

Die Grenzweg-Sinfoniker vom Kniebis sorgten für die etwas andere Kirchenmusik. Von den bekannten Klängen der Guggenmusik begleitet, zogen die Narrenzünfte durch die Kirche. Anstelle der sonst üblichen Schnäpse wurden die Gesangbücher verteilt, bevor der ungewöhnliche Gottesdienst seinen Lauf nahm. "Freude und Glaube gehören zusammen, und die Fasnet gehört auch in die Kirche", predigte Dominik Weiß, bevor es auf die gemeinsame Prozession durch die Bankreihen ging.

Begleitet von der Musik der Grenzweg-Sinfoniker, war es ein bunter Zug aus Waldgeistern, Köhlerhexen und weiteren Fasnetsgestalten, die sich auf eine fröhliche Tour durch die Kirche begaben.

Die Predigt wich einem Mitmachtext, der von den Mitgliedern der Fasnetsvereine vorgelesen wurde und von den Gottesdienstbesuchern vervollständigt werden musste.

"Das mache ich jetzt jede Woche so, dann hören die Leute zu", zeigte sich Dominik Weiß begeistert. "Gottesdienst soll nicht nur eine Pflicht sein", lautete ein treffender Satz aus dem Text.

Die Grenzweg-Sinfoniker bewiesen, dass sie auch die bekannten Kirchenlieder beherrschen, und so erschallte das "Herr erbarme dich" genauso wie die Frank-Sinatra-Hymne "I did it my Way". Eine La-Ola-Welle für den Frieden wurde in die Welt geschickt. Dafür reihten sich Narren und Gottesdienstbesucher in einem großen Kreis auf. Bei dem ungewöhnlichen Gottesdienst gab es auch einen Unterschied bei den Spenden.

Während ein Korb für die Geldspenden herumgereicht wurde, ging ein anderer Korb mit Bonbons für die Besucher herum, aus dem sich jeder bedienen durfte.

"Auf jeden Fall machen wir das nächstes Jahr wieder", freute sich Dominik Weiß angesichts des Erfolgs und lud im Anschluss noch in den Gemeindesaal zum gemütlichen Beisammensein ein. Mit einem lauten Narri-Narro und den Rufen der Narren endete der ungewöhnliche Gottesdienst.