Zahlreiche Zuschauer säumten Strecke und Rosenplatz. Foto: Braun

Sonnenschein und volle Ränge zum Auftakt der Schwarzwald-Rallye. Heulende Motoren und schicke Outfits.

Baiersbronn - Schon Stunden vor der offiziellen Startzeit waren die Fahrer und Fahrerinnen der automobilen Klassiker wieder auf den Straßen von Baiersbronn zu finden. Heulende Motoren und schicke Outfits kündigten den Beginn der vierten Baiersbronn Classic an.

Kurz vor Startbeginn tummelten sich die vielen Oldtimer entlang des Rosenplatzes, der mit Zuschauern und Teilnehmern auch in diesem Jahr prall gefüllt war. Die glänzenden Karossen aus längst vergangenen Zeiten wurden mit strahlendem Sonnenschein begrüßt, der nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die Organisatoren um die Wette lachen ließ.

Auf dem Rosenplatz herrschte Hochbetrieb, als Tourismusdirektor Patrick Schreib pünktlich um 13.31 Uhr die erste rollende Rarität abwinkte und den ersten von 127 Startern – einen 160 PS starken Bentley 41/2 L Le Mans aus dem Jahr 1949 – auf die Strecke schickte.

Diszipliniert stellten sich die Fahrer mit ihren Klassikern in Startreihenfolge und ihrem Alter entsprechend auf und warteten mit ihren knatternden Motoren, die die sonst so reine Schwarzwaldluft eintrübten, auf ihren Einsatz. Auch in diesem Jahr stand Rock-’n’-Roll Idol Peter Kraus im Fokus des Zuschauerinteresses, der mit der Nummer 22 in seinem Jaguar SS 100 von 1936 auf die malerische Strecke durch den nördlichen Schwarzwald ging.

Altensteig, Göttelfingen, Besenfeld und Schwarzenberg sowie viele weitere kleine Orten wurden beim Prolog durchfahren. Im Murgtal wartete bei Sternekoch Jörg Sackmann die erste "Genießer-Durchfahrtskontrolle" auf die Rallyefahrer. "Wir machen ja aus organisatorischen Gründen diese Kontrollpunkte und freuen uns, dass in diesem Jahr alle drei Sterne-Häuser, das Hotel Traube, das Hotel Sackmann und das Hotel Ba-reiss, mit von der Partie sind. Das wertet unsere Genießer-Rallye doch enorm auf", so Richard Sturtzel, der stellvertretende Tourismusdirektor von Baiersbronn.

Tourismusdirektor Patrick Schreib hatte derweil alle Hände voll zu tun und schickte mit einer schwarz-weiß karierten Startfahne und mit einem strahlenden Lächeln die Teilnehmer auf die Fahrt.

Ruf und Landrat gegen den Freudenstädter OB

Teilnehmer aus vielen Ländern geben sich wieder ein Stelldichein in Baiersbronn und glänzen mit ihren Fahrzeugen und Outfits um die Wette. Top gepflegte Autos reihen sich aneinander und bezaubern mit strahlendem Chrom und poliertem Lack, während ihre Insassen mit Lederhauben, Brillen und passenden Lederhandschuhen auf den Sitzen Platz nehmen.

Wiederum für die passende Stimmung sorgten die beiden gut gelaunten Moderatoren Johannes Hübner und Andreas Hofmann-Sinnhuber, die sich als ausgewiesene Fachleute erweisen. Viele Hintergrundinformationen hatten die motorsportbegeisterten Sprecher zu Bentley, Porsche, Lagonda, BMW und Co. vorbereitet, ebenso das ein oder andere Interview mit den Teilnehmern. "Der Daimler mit dem schön gerippten Vorkriegsgrill ist zum auf die Knie sinken", schallte es aus ihren Mikrofonen. Anbetungswürdig, fantastisch ein wahrer Traum – immer wieder fielen Superlative.

Bürgermeister Michael Ruf, der in diesem Jahr beim Prolog mit Landrat Klaus Michael Rückert als Beifahrer ins Rennen ging, ist mit einem Peugeot 404 Superluxe aus dem Jahr 1962 am Start. "Ich kenne die Beifahrerqualitäten des Landrats bereits aus dem vorigen Jahr", so Ruf. Seit Sonntag habe er sich schon einfahren können, denn die Lenkradschaltung sei doch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber er nehme die Herausforderung an, vor seinem Amtskollegen aus Freudenstadt im Ziel zu sein. OB Julian Osswald hat seine Frau an seiner Seite und ist im eigenen schmucken Fiat 124 CS Cabrio aus dem Baujahr 1973 am Start.

Wie im vergangenen Jahr geht es beim Prolog um die Gleichmäßigkeitsprüfungen. Heute geht die dreitägige Rallye mit der Ortenau-Runde weiter, bevor sie dann am Samstag auf ihren Höhepunkt zusteuert. Ab 9.30 Uhr knattern in Obertal die Motoren der Automobile und Motorräder, die sich auf die "Schwarzwald-Runde".

Weitere Informationen: www.baiersbronn-classic.de

 Das Starterfeld ist nach fünf Epochen aufgebaut: 34 verschiedene Marken von 1926 bis 1975 sind zu sehen.

 127 Teams aus 13 Ländern nehmen teil.

 Das älteste Fahrzeug im Feld ist mit Startnummer zwei der Bugatti Typ 40, Baujahr 1926.

  Das PS-stärkste Auto im Feld ist ein Ferrari F 365 mit 352 PS.

Das PS-schwächste Fahrzeug ist ein Citroën 2 CV 4 aus dem Jahr 1969 mit 18 PS.

 Die Strecke ist insgesamt 554 Kilometer lang und an drei Tagen zu absolvieren. Es zählt Präzision, nicht Geschwindigkeit.

 Die Durchschnittsgeschwindigkeit inklusive Kontrollstellen und Sonderprüfungen liegt bei etwa 40 Stundenkilometern.

 Es gibt 18 Wertungsprüfungen – dazu diverse "geheime" – deren Lichtschranken nach vorgegebenen Sollzeiten möglichst auf die Hundertstel-Sekunde genau zu passieren sind.

 Rund 100 Helfer sorgen für einen möglichst reibungslosen Ablauf.