Das wird nicht jeden freuen: Der Gemeinderat Baiersbronn beschließt eine Erhöhung der Gaspreise. Foto: dpa

Gemeinderat Baiersbronn beschließt Erhöhung um durchschnittlich 53 Euro pro Jahr.

Baiersbronn - Die Gaspreise in der Gemeinde Baiersbronn sind seit dem Jahr 2012 in einigen Tarifen nicht mehr kostendeckend und werden deshalb zum 1. Januar entsprechend erhöht. Einstimmig fasste der Gemeinderat Baiersbronn den Beschluss über die Erhöhung.

Marius Thiel, stellvertretender kaufmännischer Betriebsleiter der Gemeindewerke, erläuterte die Notwendigkeit der Erhöhung. Nachdem man nun die Umstellung der Stromtarife abgeschlossen habe, habe man sich den weniger priorisierten Gaspreisen zugewandt. Dabei wurde festgestellt, dass die Jahre 2012 und 2013 Defizite im Bereich Gasvertrieb aufweisen. "Die von uns angestrebte Erhöhung wird für die meisten Kunden, die sich im Tarif III befinden, eine durchschnittliche Mehrbelastung von rund 53 Euro pro Jahr bedeuten", teilte Thiel mit.

Trotz der Anpassung sei dies ein sehr günstiges Preisgefüge im Vergleich mit anderen Orten. Wichtig sei, dass man nun jeden Tarif so kalkuliert habe, dass Kostendeckung erreicht wird.

Gerhard Gaiser (SPD) hatte "null Verständnis" für die Defizite im Gasbereich. "Ich bin sehr verwundert. Dies bedeutet, dass die Gemeinde die Gaskunden subventioniert hat, das finde ich schon merkwürdig." Weiterhin bemängelte Gaiser, auch im technischen Ausschuss nicht über die Entwicklung informiert worden zu sein. Vorberatungen habe es nicht gegeben. Marius Thiel stellte klar, dass Großabnehmer nicht subventioniert worden seien. Die Unterdeckung habe nur die Tarifkunden betroffen. "Wir haben im Voraus die Gasmengen beschafft und uns langfristig eingedeckt, eine Vorhersage des Preises ist nicht möglich", sagte Thiel. "Nun sind wir wieder von diesem Zug abgesprungen und gehen das Risiko ein, nicht zu früh einzukaufen. Für 2017 ist noch nichts beschafft, das ist fast schon ein Experiment", erklärte er. Die Börse sei das reinste Zockerspiel. Es könne auch einen Anstieg der Preise geben, daher beobachte man täglich den Börsenpreis. Bürgermeister Michael Ruf betonte, dass die Verwaltung den Gemeinderat sicher informiert hätte, doch die Defizite seien erst bei konkreten Vergleichen zu Tage gekommen. Sonst hätte man sicher früher reagiert.

Fritz Kalmbach (CDU) wies auf die Kopplung von Öl- und Gaspreis hin und fragte, ob bei entsprechender Entwicklung der Preise im nächsten Jahr wieder angepasst werden müsse. "Das kann ich nicht sagen, wir werden es im nächsten Jahr auch wieder von der aktuellen Situation abhängig machen", erklärte Marius Thiel. Erfreulich sei es im Strombereich, betonte Bürgermeister Ruf. Dort müsse nicht angepasst werden.