Die Murgtalhalle in Baiersbronn soll an der Ostseite erweitert werden. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Gemeinderat herrscht Einigkeit über Pläne für Anbau an die Murgtalhalle / Im Mai sollen die Bauarbeiten starten

Von Monika Braun

Baiersbronn. Auf breite Zustimmung stieß die Vorstellung der verschiedenen Planungsvarianten für den Anbau einer neuen Sporthalle an die bestehende Murgtalhalle in Baiersbronn im Gemeinderat.

Hans Bühler von der Firma Sport Concept aus Reutlingen stellte in der Gemeinderatssitzung am Dienstag die Entwurfsplanungen vor. "Neben dem Anbau sind auch eine Reihe von Außenanlagen zu berücksichtigen, diese sind in den Kosten und in unserer Planung nicht enthalten", erläuterte Bühler.

Gemeinsam hatten alle drei Varianten die Ausstattung mit zwei behindertengerechten WC-Anlagen sowie die oberflächenbehandelte Holzverkleidung, wie sie bereits an der bestehenden Murgtalhalle vorhanden ist. Eine Abtrennung des gesamten Neubaus sei aus statischen Gründen notwendig, dadurch habe man einen Technikgang schaffen können, teilte der Planer mit. Nach der groben Vorstellung der Ausführung und der möglichen Materialien war es die Variante 2a mit einem Giebeldach, versteckt hinter einer erhöhten Attika, für die sich der Gemeinderat entschied. Mit Kosten von rund 1,8 Millionen Euro ist das zwar die teuerste der drei Varianten, doch für den Gemeinderat war es wichtig, die nachhaltigere und schönere gewählt zu haben. "Der Holzcharakter kommt dabei besser zur Geltung", bestätigte auch Hans Bühler.

"Für diese Variante hat sich bereits der technische Ausschuss ausgesprochen", teilte Bürgermeister Michael Ruf mit. Bei den noch zu wählenden Alternativpositionen achteten Verwaltung und Räte zwar auf die Kosten, entschieden sich aber auch mit Blick auf die Zukunft für eine nachhaltige Ausstattung. So wurden laut Ruf einige Zusatzbestellungen in den Warenkorb gelegt: Fußbodenheizung anstelle der Deckenstrahlplatten, ein Parkettsportboden und die tieferen Fenster für mehr Lichteinfall werden mit rund 40 000 Euro Mehrkosten noch hinzukommen. Ernst Schleh (FWV) sprach von einer sehr gelungenen Planung und rief dazu auf, sich eine Holzbaukultur in der Gemeinde zuzulegen. "Es ist ein schönes Zeichen, dass wir auch beim kompletten Anbau unseren traditionellen Werkstoff Holz verwenden. Das ist eine nachhaltige Geschichte – sowohl für das örtliche Handwerk als auch für den Forst", so Schleh. "Mein Ziel ist es, den Holzbaupreis Baden-Württemberg für 2016 zu bekommen", so der Zimmermeister.

Fritz Kalmbach (CDU) fragte nach der Fußbodenheizung in Kombination mit dem Parkettboden. "Das ist gar kein Problem. Die Fußbodenheizung ist in der Aufheizung nur träger als die ursprünglich geplanten Deckenstrahlplatten", so Bühler. Jürgen Rittner (CDU) sprach sich dafür aus, Holz aus dem Gemeindewald zu verwenden.

Thomas Gaiser (FDP/UBL) sah in dem Projekt die erste Möglichkeit, das erst kürzlich diskutierte Thema Baukultur praktisch anzugehen. "Was wir jetzt planen, ist zukunftsweisend. Lieber etwas teurer, aber dafür auch richtig", sagte Gerhard Gaiser (SPD). Sein Fraktionskollege Michael Seitz bat darum, allen modernistischen Kram wegzulassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Nachdem breite Einigkeit über Planung und Ausführung herrschte, was sich auch im einstimmig gefassten Beschluss spiegelte, wird nun im Januar 2015 die Genehmigungsplanung eingereicht. Die Ausschreibungen sollen im März/April erfolgen, im Mai soll mit den Arbeiten begonnen werden.