Viel Applaus gab es für das Akkordeon-Orchester Bad Wildbad. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Akkordeon-Orchester spielt im ausverkauften Saal

Bad Wildbad. Was ist das Besondere an einem besonderen Konzert? Es ist die Mischung aus gemeinsamem Musizieren, Faszination für die Musik, neuen Erfahrungen und einem begeisterten Publikum. All diese Komponenten fügten sich zusammen und machten das Gemeinschaftskonzert des Akkordeon-Orchesters Bad Wildbad mit dem Gastorchester aus Stuttgart-Möhringen zu einem besonderen Abend.

Der Konzertsaal des Forum-König-Karls-Bad war ausverkauft. Der Verein konnte sich über einen Besucheransturm freuen. Eröffnet wurde der Abend vom Schülerorchester unter der Leitung von Philipp Haag mit der "Frühlings-Ouvertüre" von Alfons Holzschuh. Das Schülerorchester besteht derzeit aus 17 Mitgliedern. Der Verein setzt bewusst auf die Entwicklung seiner Schüler und fördert die Talente jedes Einzelnen. Daraus ergab sich, dass die 16-jährige Nadine Lavault im Frühjahr an einem Dirigentenlehrgang in Trossingen teilnahm und an diesem Abend zum ersten Mal ein Orchester vor Publikum dirigierte. Unter ihrer Leitung führte das Schülerorchester das Stück "Tango-Fieber" auf. Es gab lang anhaltenden Applaus.

Impulsive und gefühlvolle Passagen

Mit der Ouvertüre zur Oper "Cosi fan tutte" von Mozart eröffnete das erste Orchester des Bad Wildbader Vereins unter der Leitung von Philipp Haag ihr Programm. Mit dieser Bearbeitung entführten die Spieler ihr Publikum in das Neapel des 18. Jahrhunderts und ließen Opernhaus-Feeling aufkommen. Als Kontrast folgte die Originalkomposition "Capriccio" vom musikalischen Leiter Philipp Haag. Die impulsiven aber auch gefühlvollen Passagen des Stücks mit komplizierten Taktfolgen und Tempiwechseln zeigten die Vielfalt der modernen Musik und sind technisch und musikalisch sehr anspruchsvoll. Den ersten Teil des Konzerts beschloss das Orchester mit dem temperamentvollen "New York Tango" von Richard Galliano und der Zugabe "Estanzia" von A. Ginastera.

Nach der Pause folgte der Auftritt des Partnerorchesters aus Stuttgart-Möhringen unter der Leitung von Alexander Cargnelli, ein Studienkollege und Freund von Philipp Haag. Mit "Irish Castle", einer vertonten irischen Sage von Markus Götz, interpretierten die Musiker den dramatischen Kampf um eine Burg. Noch einmal stand danach eine Originalkomposition für Akkordeon auf dem Programm. Die melodischen aber auch melancholischen Passagen der "Romanze" von Fritz Dobler luden zum Träumen ein. Die Bearbeitung von "Highland Cathedral", einer bekannten Dudelsack-Melodie, die schon als schottische Nationalhymne vorgeschlagen wurde, zeigte ebenfalls die Bandbreite der Unterhaltungsmusik auf dem Akkordeon wie das darauffolgende "Music" von John Miles. Mit einem Medley aus dem Musical "Die Schöne und das Biest" endete der offizielle Teil des Konzerts.

Langer Applaus der Gäste wurde vom Möhringer Orchester mit Zugaben belohnt. Durch das Programm führte Dieter Kiefer.