Bürgermeister Klaus Mack (rechts) überreichte Abteilungskommandant Karl Lörcher (links) die Ehrengabe der Stadt Bad Wildbad zum Feuerwehr-Jubiläum. Foto: Schwarzwälder-Bote

Festakt mit vielen Gästen zum 125-jährigen Bestehen der Feuerwehrabteilung Aichelberg/Hünerberg/Meistern

Von Heinz Ziegelbauer

Bad Wildbad. Die Feuerwehrabteilung Aichelberg/Hünerberg/Meistern hat am Samstag in der Turn- und Festhalle ihr 125-jähriges Bestehen mit einem Festakt begangen.

Gegen 16 Uhr trafen sich in der mit Fahnen und Feuerwehr-Utensilien aus früheren Jahrzehnten geschmückten Turn- und Festhalle zahlreiche geladene Gäste.

Abteilungskommandant Karl Lörcher ging auf die Gründung und Entwicklung der Aichelberger Feuerwehr ein. Er kam auf die wesentlichen Einsätze der vergangenen 50 Jahre zu sprechen.

Bürgermeister Klaus Mack übermittelte die Grüße der Stadt Bad Wildbad und bedankte sich bei der Abteilungswehr für ihre Arbeit. "Alle Mitglieder der Feuerwehr haben in dieser Zeit einen Dienst an der Allgemeinheit auf sich genommen, der beispielhaft ist. Alle, die – in welcher Funktion und Form auch immer – zum Erfolg beigetragen haben, können stolz auf ihre Leistung sein", sagte der Bürgermeister. Er betonte die Notwendigkeit einer Feuerwehr speziell "hier oben auf dem Aichelberg". Der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker hatte die Feuerwehren als "früheste, lebendigste und mutigste Bürgerinitiative" bezeichnet. Dies treffe auch auf die Aichelberger Wehr zu. Mack verwies auf das im Laufe der Jahrzehnte veränderte Einsatzgeschehen, das über die Brandbekämpfung hinaus bis zur technischen Hilfeleistung reiche. Er sah in der Aichelberger Wehr einen Teil des Sicherheitssystems für die Gesamtstadt. Wichtig dabei sei die Gewinnung von Nachwuchs. An Lörcher überreichte er die Ehrengabe der Stadt.

Stadtbrandmeister Tido Lüdtke dankte der Abteilungswehr für ihren Dienst. Er spannte einen Bogen von der Gründungszeit über den Anschluss der früher selbstständigen Wehr an die Gesamtfeuerwehr Bad Wildbad im Zuge der Gemeindereform bis hin zur Abteilungswehr mit heute 26 Mitgliedern. Sie sei eine wichtige Säule im Brandschutz der Stadt. Dies gelte insbesondere im Blick auf die Anfahrtsstrecke der Wildbader Fahrzeuge mit bis zu 13 Kilometern und einem Höhenunterschied von rund 300 Metern. Retten, Bergen, Löschen und Schützen seien die Aufgaben der Feuerwehr, betonte der Stadtbrandmeister. Dazu seien Menschen notwendig, die sich ehrenamtlich zu jeder Tages- und Nachtzeit dieser Aufgabe stellten. So appellierte er an die Bereitschaft zum Dienst in der Feuerwehr als tragende Säule in der Gefahrenabwehr und überreichte ein Jubiläumsgeschenk.

Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide bezeichnete die Feuerwehr als eine erfolgreiche, den Schutz und die Sicherheit der Menschen gewährleistende Bürgerinitiative, in der Zusammenarbeit und Kameradschaft gelebt und bewiesen würden. Schutz habe Aichelberg schon im Jahr 1638 dem auf der Flucht befindlichen Calwer Dekan Johann Valentin Andreae geboten. Heide wünschte der Abteilungswehr eine weiterhin gute Zukunft.

Klaus Ziegler, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, übermittelte die Grüße seiner Organisation. An der grundsätzlichen Aufgabe zur Hilfeleistung habe sich in den vergangenen 125 Jahren kaum etwas geändert. Allerdings gebe es sehr viel im Einsatzgeschehen, für das Weiterbildung und Training gefragt seien. Für die Bevölkerung sei es beruhigend zu wissen, dass es im Ernstfall Menschen gebe, die helfen. Er gratulierte mit einem Geschenk.

Zustand der Ortsdurchfahrt kritisiert

Der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU) sieht in seinem Besuch in Aichelberg eine Verneigung vor der Leistung der Feuerwehr. Er unterstrich die Bedeutung einer funktionierenden Feuerwehr speziell im ländlichen Raum und wünschte der Aichelberger Abteilung alles Gute.

Oberschützenmeister Hubert Schlecht von der "Schützengilde Freischütz Aichelberg" kam auf den High-Tech-Dienst der Feuerwehr zu sprechen. Er würdigte das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrangehörigen und überreichte eine Holztafel mit modernen Intarsien. An die zum Festakt gekommenen Politiker appellierte er, den schlechten Zustand der Aichelberger Ortsdurchfahrt zu beseitigen.

"Ich freue mich, dass wir die Feuerwehr haben", sagte Robert Großmann, Vertreter der "Freien Sportgruppe Bergorte" und überreichte Karl Lörcher einen künstlerisch gestalteten Dachziegel aus dem Gründungsjahr. "Wir brauchen eine starke Aichelberger Feuerwehr", führte Uwe Schuster, Vorsitzender der Spielvereinigung Aichelberg aus. Er übergab einen mit "Stärkungsmitteln" gefüllten historischen Löscheimer.

"Gutes Ankommen ist wichtig", mahnte Polizeihauptkommissar Fredy Pfeiffer als neuer Leiter des Polizeipostens Bad Wildbad im Blick auf Einsatzfahrten. Er bestätigte eine problemlose Zusammenarbeit zwischen Polizei und den Feuerwehrleuten.

Der Posaunenchor Sprollenhaus/Aichelberg unter der Leitung von Ewald Haag umrahmte den Festakt, dem sich ein Stehempfang für die geladenen Gäste und ein Grillfest unter der Mitarbeit von Helfern der Spielvereinigung Aichelberg und der "Schützengilde Freischütz" anschloss.