So sieht die Karte beim Bad Wildbader Stadtrundgang auf dem Tablet aus. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Auf virtuellen Themenwegen in Bad Wildbad unterwegs

Von Götz Bechtle

Bad Wildbad. Im Zeitalter von Internet und Smartphone geht man ins Android-Netz (Tablet und Smartphone) und macht eine Wanderung virtuell, sofern man nicht zu Fuß gehen will. Noch besser ist es allerdings, wenn man sich in Bad Wildbad auf einen der drei neuen virtuellen Themenwege begibt, sein Smartphone dabei hat und die Wanderung sinnvoll virtuell angereichert genießt.

Unter großer Beteiligung wurde im Sitzungssaal des Rathauses von Touristikchef Bernhard Mosbacher die neueste Einrichtung zum Wandern oder Spazierengehen vorgestellt. Anwesend waren unter anderem Vertreter der an der Touristik Oberes Enztal beteiligten Gemeinden Bad Wildbad, Enzklösterle und Höfen, der Hotellerie und Gastronomie, des Forsts, des Schwarzwaldvereins, der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald, der Touristik Schömberg und des Landkreises Calw.

"Das Internet beherrscht uns immer mehr", meinte Bürgermeister Klaus Mack in seiner Begrüßung, wobei er offen ließ, wie man den Begriff "beherrschen" verstehen soll. Das Thema Wandern, so Mack, solle neu entdeckt werden, und das Projekt "Virtuelle Themenwege" sei vor allem interessant für jüngere Leute.

Dajana Greger, Geschäftsführerin der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald, bezeichnete die virtuellen Themenwege als regionales Entwicklungsprogramm, das eine Wanderung touristisch stärker erlebbar mache. Statt Informationstafeln am Wegesrand könne man per Tablet oder Smartphone nun viel umfangreichere Informationen in Wort, Bild und Musik mehrsprachig herunterladen. Dies sei auch zur Vorbereitung einer Wanderung oder für eine Schulklasse geeignet.

Im Nordschwarzwald gibt es bereits zwei virtuelle Themenwege, den "Auerwildsteig Kaltenbronn" und den "Bannwald Wilder See" beim Ruhestein. Für Bad Wildbad waren von der Interpret Europe Waldkirch drei virtuelle Themenwege erarbeitet worden: "Stadtrundgang mit Kurpark", "Sommerbergwanderung ins Tal" und "Fluchtweg Graf Eberhard" von Wildbad nach Zavelstein. Greger wies darauf hin, dass dadurch der Erlebniswert einer Wanderung gesteigert werde, allerdings benötige man eben ein Smartphone oder ein Tablet. Hotspots, an denen man diese virtuellen Wege herunterladen kann, sind die Räumlichkeiten der Touristik sowie die untere und obere Bergbahnstation.

Um einen Eindruck zu bekommen, wie das Ganze wirkt, wurde die Einleitung zum Eberhardsweg per Powerpoint vorgestellt. Es wurde erklärt, dass dieser Themenweg mit 15 Stationen in das Mittelalter hineinführe, wobei auf 18 Wanderkilometern Wissenswertes für unterwegs, wie der Riesenstein oder die verschwundene Siedlung Oberwürzbach, dargestellt werden. Hinzu kommen Länge und Höhenunterschiede der Strecke, Wegmarkierungen sowie gastronomische Angebote. Der Sommerbergweg "Wanderlust im Wirtschaftswald" mit neun Stationen führt nach dem Start am Emmaweg zu den Fünf Bäumen und über den Walter-Speer-Weg mit vielen Ausblicken ins Enztal.

Wiederum etwas anders ist der zweistündige stadtgeschichtliche Rundgang (13 Stationen), der an der Tourist-Info beginnt, auch auf Sitzgelegenheiten hinweist und bis auf eine Station rollstuhlgeeignet ist. Angedacht sei auch ein Pauschalangebot mit Übernachtung, Transfer und virtuellem Themenweg.

Bei 20 SmartphonesHotspot überlastet

Beim anschließenden Rundgang, der an der Tourist-Info eingeleitet wurde, war allerdings der Hotspot bei fast 20 gleichzeitig in Betrieb genommenen Smartphones und Tablets völlig überlastet. Auch unterwegs hatten die Teilnehmer bisweilen Probleme, über WhatsApp Informationen zu den virtuellen Themenwegen herunterzuladen. Das ist insofern kein Wunder, weil die Internet-Anbindung im Oberen Enztal keineswegs zufriedenstellend ist. Außerdem ist bei Sonnenschein das Display eines Smartphones nur schlecht zu lesen. So empfiehlt es sich die entsprechenden Informatdionen vorher herunterzuladen.