Den angehenden Verwaltungsfachleuten erläutert Wassermeister Kurt Rapp (links) in der zentralen Warte des Werks im Kleinenztal, wie die Versorgung von 50 000 Einwohnern in 60 Ortschaften gesteuert wird. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Zusammenarbeit zwischen den Kommunen lässt sich im Oberen Enztal besonders gut darstellen

Bad Wildbad (hms). Einen Tag lang beschäftigten sich Studenten der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg am Beispiel Schwarzwaldwasserversorgung und Stadt Bad Wildbad in Theorie und Praxis mit dem Thema interkommunale Zusammenarbeit.

Mehrmals jedes Jahr stellt Sandra Glaser von der Abteilung Personal und Organisation des Landratsamts Calw in Kooperation mit den Hochschulen einwöchige Angebote für die in den gehobenen Verwaltungsdienst strebenden Studierenden zusammen. Auf dem Weg zum Bachelor ist ihnen aufgegeben, im fünften Semester von fünf angebotenen Vertiefungsschwerpunkten vier zu absolvieren.

"Kommunalpolitik/Führung im öffentlichen Sektor" lautet das Generalthema für die AG im Kreis Calw mit Standort Burg Liebenzell. "In Bad Wildbad und Umgebung lässt sich die Zusammenarbeit mit anderen Aufgabenträgern und unter den Kommunen besonders gut in der Praxis darstellen", sagt Neuweilers früherer Bürgermeister Hans Schabert, der die Gruppe einen Tag lang mit dem Thema "interkommunale Zusammenarbeit" vertraut machte. Start war beim Zweckverband Schwarzwaldwasserversorgung im Kleinenztal. Nach einer Einführung in die Rechtsgrundlagen und Vertrags- oder Satzungskonstruktionen ging es in die Praxis. In einer Bilderschau zeigte der technische Betriebsleiter Dieter Lutz Anlagen und Struktur des von 18 Kommunen und zwei Zweckverbänden getragenen Versorgers auf. Durch den Betrieb der "Wasserfabrik" führte Wassermeister Kurt Rapp.

Eine Begehung der Kälbertalquelle auf Markung Bad Wildbad-Aichelberg leitete sein Kollege Bernd Wurster. Im Bad Wildbader Ratssaal war von Hauptamtsleiter Alexander Rabsteyn zu hören, dass die Stadt für die Nachbargemeinde Enzklösterle das Standesamtswesen abwickelt oder mit beiden Enztal-Nachbargemeinden in der Verwaltungsgemeinschaft die Bauleitplanung gemeinsam wahrnimmt. Interkommunales Gewerbegebiet, ÖPNV, Abwasserbeseitigung, Stadtwerke, Schulverband, Kuranlagen oder Bergbahn waren einige andere angesprochene Bereiche.

Verflechtungen zwischen Land und Kommunen war in Verbindung mit einem Landtagsbesuch ein weiteres Tagesthema, in das sich die Studentengruppe mit Schabert in Stuttgart vertiefte. Weitere auf der Burg Liebenzell behandelte Arbeitstitel lauteten "Aktive Gremienarbeit" mit Martin Holzer, "Presse- und Öffentlichkeitsarbeit" mit Marek Klimanski und Jutta Pfänder sowie "Bürgerschaftliches Engagement" mit Wolfgang Borkenstein.