Wurde in Bad Wildbad auf Turmfalkenbabys geschossen? Darauf deutet zumindest einiges hin. (Symbolfoto) Foto: Pleul

Polizei stellt Luftgewehr sicher. Wildtierbeauftragter nimmt drei lebende Jungtiere mit.

Bad Wildbad - Was geht nur  in einem Menschen vor, der  auf Tierbabys  schießt? Ein 52-jähriger Mann in Bad Wildbad hat angeblich mit einem Luftdruckgewehr auf ein Nest mit sechs jungen Turmfalken geschossen.

Zeugen gaben an, den Mann am Donnerstagabend dabei beobachtet zu haben, wie er mit seinem Gewehr hantierte. Sie vermuteten, dass er gegen den auf seinem Haus angebrachten Horst schießt. Als der  mutmaßliche Schütze  bemerkte, dass er beobachtet wird,  schloss er das Fenster und verschwand in seiner Wohnung.

Der Wildtierbeauftragte des Landkreises Calw, Mario  Fürstenberg, kam am Freitag nach Bad Wildbad. Mit Unterstützung der Drehleiter der Feuerwehr wurde der Falkenhorst am Haus inspiziert. Insgesamt sechs Jungtiere fand man vor – drei  waren verstorben. Ob die Jungfalken   durch  Schüsse aus dem Luftgewehr ums Leben gekommen sind,  war nicht sofort ersichtlich.

Fürstenberg nahm die drei lebenden Vögel mit. Das Luftgewehr des Mannes samt Munition wurde von den Polizeibeamten sichergestellt.

Der Wildtierbeauftragte brachte die Jungfalken zum Verein zum Schutz und Erhalt der Greifvögel und Eulen im Nordschwarzwald nach Baiserbronn. Wie er am Montag auf Anfrage unserer Zeitung sagte,  werden  die drei Jungfalken überleben. Man päpple sie erfolgreich auf. 

Die drei toten Vögel wurden geröntgt, doch habe man keine Projektile entdeckt. Geschosse seien keine im Körper gefunden worden. Im Übrigen  bezeichnete er  sechs Junge  als beachtlich, normal     finde man drei bis vier im Nest vor.

Gegen den 52-Jährigen wurde eine Anzeige erstattet: Der Beschuldigte habe aufs Nest beim Dachgebälk geschossen.

Wie Fürstenberg bemerkte, sei vor zwei bis drei Jahren an demselben Haus schon einmal auf ein Falkennest geschossen worden. Das habe eine Geldbuße zur Folge gehabt.

Fürstenberg sagte gegenüber unserer Zeitung, der Mann habe vor Ort zugegeben, geschossen zu haben. Abfälle von Mäusen oder Ratten, die von den Jungvögeln aus dem Nest geworfen werden, hätten ihn anscheinend an seiner Einfahrt gestört.