Der Brand in einem Sockelgeschoss des Johanneshauses war schnell gelöscht. Foto: Polizei Foto: Schwarzwälder-Bote

Brand im Arbeitstherapie-Bereich des Johanneshauses in Bad Wildbad / Großeinsatz der Rettungskräfte

Von Markus Kugel

Bad Wildbad. In einem Sockelgeschoss des Johanneshauses in Bad Wildbad ist am Montagabend ein Brand ausgebrochen. Die Anlage löste um 22.08 Uhr Feueralarm aus. Rund 35 Bewohner mussten evakuiert werden. Verletzt wurde niemand. Laut Polizei kann man Brandstiftung nicht ausschließen.Das psychiatrische Pflegezentrum liegt am Waldrand oberhalb von Bad Wildbad. Der Brandrauch verteilte sich schnell über drei Stockwerke in die Zimmer der Bewohner des Ostflügels. Es mussten von Feuerwehr und DRK rund 35 Personen teilweise mithilfe spezieller Brandfluchthauben gerettet und in Sicherheit gebracht werden.

Die Feuerwehr hatte den Brand schnell unter Kontrolle. Noch während der Löscharbeiten wurde mit Entrauchungsmaßnahmen begonnen, die sofort Wirkung zeigten. Zeitweise waren bis zu 20 Feuerwehrangehörige mit schwerem Atemschutz im Lösch- und Rettungseinsatz. Somit konnte man mit der Evakuierung des Gebäudes schnell und zügig beginnen.

Die Bewohner waren teils bettlägerig – sie wurden deshalb mit dem kompletten Krankenbett gerettet. Andere Bewohner brachte man mit einem Rollstuhl über die Treppenhäuser in Sicherheit. Die Patienten wurden über die Nacht vom DRK betreut.

Ein vorsorglich alarmiertes Großraum-Rettungsfahrzeug der Berufsfeuerwehr Stuttgart konnte bereits bei der Anfahrt wieder umkehren, genauso wie der von Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide angeforderte Einsatzleitwagen ELW 2. Der Gerätewagen Atemschutz aus Calw war jedoch im Einsatz.

Die Feuerwehrabteilungen Wildbad und Calmbach waren mit rund 50 Mann und neun Fahrzeugen am Brandort. Plastikteile, die sich in Holzkisten im Sockelgeschoss des Arbeitstherapie-Bereichs befanden, verbrannten oder zerschmolzen teilweise. Vor allen Dingen durch die in Brand geratenen Plastikteile entstand die starke Rauchentwicklung.

Zwei Notärzte wurden vorsorglich hinzugezogen. Zudem waren die Bereitschaften des DRK von Bad Herrenalb, Schömberg und dem Oberen Enztal mit 34 Personen und etwa acht Fahrzeugen vor Ort. Insgesamt zählte man rund 110 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK.

Die Calwer Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Derzeit kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um Brandstiftung handelt – die Nachforschungen auch in diese Richtung dauern jedenfalls an. Die Schadenshöhe wird von der Polizei mit 50 000 Euro angegeben.

Gestern Vormittag führte die Bad Wildbader Feuerwehr Luftmessungen durch. Da keine Gesundheitsgefahren mehr bestanden, konnten die betroffenen Bewohner ihre Zimmer im Laufe des Tages, nachdem ordentlich durchgelüftet wurde, wieder beziehen. Das Johanneshaus betreut übrigens insgesamt 117 Personen.

Bad Wildbads Stadtbrandmeister Tido Lüdtke, der den Einsatz leitete, lobte gestern seine Kameraden. Alles sei reibungslos verlaufen. Eine wesentliche Hilfe beim Evakuieren seien eine Pflegekraft sowie Heimleiter Hartmut Vöhringer gewesen. Wie Vöhringer mitteilte, ist er sehr froh, dass niemand etwas passierte. Das ist "hochgradig toll", so der Heimleiter. Ein besonderes Lob zollte er Krankenschwester Diana Boravac, die Nachtschicht hatte und beim Umsiedeln der Bewohner in einen Teil des Westflügels (Therapie und Speiseräume) sowie in die geriatrische Klinik tatkräftig unterstützte.