Das Gebäude der ehemaligen Goßweilerschule bekommt einen Bewegungsraum. Fotos: Krokauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt Bad Wildbad investiert in den Brandschutz ihrer Schulen / Weiter Betrieb während der Arbeiten / Geld aus dem Ausgleichsstock

Von Wolfgang Krokauer

Bad Wildbad. Beim Brandschutz werden die Schulen in Bad Wildbad derzeit auf den neuesten Stand gebracht. Dafür gibt die Stadt mehr als 2,2 Millionen Euro aus. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt bei der Wilhelmschule in Wildbad. Für die Sanierung allein dort gibt die Stadt mehr als 1,3 Millionen Euro aus.

750 000 Euro bekommt Bad Wildbad aus dem Ausgleichsstock für finanzschwache Kommunen. Die Arbeiten in der Grundschule der Kernstadt mit ihren rund 200 Kindern dauern bis zum Ende der Osterferien 2016. Die Stadt legt Wert darauf, dass der Betrieb trotz der Arbeiten aufrechterhalten bleibt.

Das Projekt wurde in vier Abschnitte aufgeteilt, teilte Architekt Eberhard Raupp mit. Er ist bei der Wilhelmschule sowohl für die Planung als auch die Bauleitung zuständig. Im ersten Abschnitt wird bis Mitte Oktober an den Anbauten am Süd- und Nordflügel jeweils eine Außentreppe angebracht. Sie werden aus griffigen Metallplatten hergestellt und bekommen Handläufe, versicherte Raupp. Die jeweiligen Ziegeldächer lässt die Stadt durch Betonflachdächer ersetzen.

Ab Mitte Oktober findet der Betrieb im Südflügel statt und der Nordflügel wird saniert. Dieser Abschnitt soll bis Weihnachten abgeschlossen sein. Anschließend konzentriert sich das Schulleben auf den Nordflügel und der Südbereich wird auf Vordermann gebracht. Diese Maßnahmen gehen bis Ende März 2016 über die Bühne. Der vierte Abschnitt mit dem Sanieren des Treppenhauses wird zum Ende der Osterferien abgeschlossen.

In jedem der vier Stockwerke werden jeweils zwei Glaswände mit einer Tür eingebaut, die sich im Falle eines Brandes automatisch schließen. Außerdem befindet sich in den acht Glaswänden jeweils ein betonierter Bereich. Damit das Ganze stabil ist, muss an den Stellen, an denen sich die Glaswände befinden, die Decke mit Beton verstärkt werden. Denn in dem mehr als 100 Jahre alten Gebäude wurden die Rippendecken mit Rohrmatten versehen.

Darüber hinaus bekommt die Schule eine flächendeckende Brandmeldeanlage mit einer Leitung zur Feuerwehr, informierte Stadtbaumeister Peter Jung-Teltschik. In den Fluren sind Bodenlege- und Malerarbeiten vorgesehen. "Es gibt ein neues Farbkonzept", ergänzte der Stadtbaumeister. Die Flure bekommen auch eine moderne Beleuchtung. Die Zimmer werden ebenfalls gestrichen, so Jung-Teltschik. Sie erhalten ein helles und komfortables Aussehen. Zudem wird die Elektrik erneuert.

Da der Schulbetrieb während der Bauarbeiten weiterläuft, müssen Lehrer und Schüler flexibel sein. "Bei der Einschulung muss ein Nebeneingang benutzt werden", informierte der Stadtbaumeister. Architekt Raupp ergänzte, dass der Weg der Kinder über den Schulberg entlang von Garagen führt. Der Bereich ist durch einen Holzzaun abgegrenzt. Jung-Teltschik räumte ein, dass es bei der Hofpause Einschränkungen gibt. Es stünden aber nach wie vor Spielflächen zur Verfügung, versicherte er.

Raupp hat auch die Planung sowie Bauleitung im Gebäude der ehemaligen Realschule an der Höfener Straße in Calmbach inne. Nach den Worten des Stadtbaumeisters wird dort nur das Nötigste gemacht, da die Zukunft des Gebäudes ungewiss ist. Eingerichtet wird auch dort eine Brandmeldeanlage mit einer Leitung zur Feuerwehr. Etliche Fenster lässt die Stadt umgestalten, um sie als Flucht- und Rettungswege zu nutzen. Teilweise muss die Elektrik erneuert werden. Für die Feuerwehr sind Sperrflächen einzurichten, damit sie mit der Drehleiter Menschen retten kann. Der untere Bereich des Schulhofes wird als Lehrerparkplatz genutzt. In dieses Gebäude investiert die Stadt fast 270 000 Euro. Eine Förderung gibt es nicht. Die Arbeiten sollen bis Ende dieser Sommerferien abgeschlossen sein.

In die Goßweilerschule, die seit Kurzem mit der Realschule die Fünf-Täler-Schule mit rund 600 Schülern bildet, investiert die Kommune noch einmal fast 600 000 Euro. Die Stadt bekommt 320 000 Euro aus dem Ausgleichsstock. In beiden Standorten wird eine Amokalarmierung eingerichtet.

Architektin Sybille Schneider-Campillo ist für die Bauleitung der Maßnahmen in der Goßweilerschule zuständig. Bei der Begehung teilte sie mit, dass die Goßweilerschule vier neue Glaswände bekommt, deren Türen sich bei einem Brand automatisch schließen. Hinzu kommen drei Rollläden, die im Ernstfall automatisch ausgelöst werden, ergänzte Stadtbaumeister Peter Jung-Teltschik. Außerdem werden durch zwei neue außen liegende Treppen Flucht- und Rettungswege geschaffen. Darüber hinaus lässt die Stadt etliche Fenster umbauen, um sie als Fluchtwege zu nutzen. Die rund 50 Lehrer dürfen sich über ein großes Zimmer mit sechs Internetarbeitsplätzen freuen. Bei dieser Gelegenheit teilte Jürgen Libicher mit, dass die Zentrale ab dem Schuljahr 2015/2016 in der Goßweilerschule sitzt. Libicher war bis 31. Juli Leiter der Fünf-Täler-Schule in Calmbach. Seit 1. August ist er kommissarischer Rektor der Carl-Dittler-Realschule in Remchingen (wir berichteten). Ein neuer Bewegungsraum wird wegen der Ganztagesbetreuung eingerichtet, so Schneider-Campillo. Darüber hinaus bekommt das Gebäude eine Hausalarmanlage.

Der Großteil der Arbeiten geht in den Sommerferien über die Bühne. Die Restarbeiten folgen in den Herbstferien.