Blick vom Tal her in Richtung Baetznerstraße auf die Baustelle der Ludwig-Uhland-Residenz. Foto: Schabert

Abbruch sowie Neuerrichtung bei ehemaligem Stift. Letzte Fragmente des Gebäudes noch zu sehen.

Bad Wildbad - Wer gegenwärtig den Standort des ehemaligen Ludwig-Uhland-Stifts in der Bäderstadt von der Baetznerstraße aus betrachtet, hat den Eindruck, dass ein Grundstück auf seine Bebauung wartet. Jene, die den Durchgang und ehemaligen Zugang im Tal – von der König-Karl-Straße her – bis zum Bauzaun nutzen und einen Blick auf das Geschehen werfen, entdecken den aus dem Boden gewachsenen ersten Teil eines Neubaus.

Letzte Fragmente zu sehen

Dahinter sind von der Talseite aus noch letzte Fragmente des einst so stattlichen Gebäudes zu sehen, in das sich seit Februar stetig die Abbruchbagger gefressen haben (wir berichteten). Der entstehende Neubau soll Ludwig-Uhland-Residenz heißen. Auf fünf Etagen richtet die Evangelische Heimstiftung 24 betreute Wohnungen, 15 Tagesplätze und eine zwölfköpfige Wohngemeinschaft ein.

Dazu kommen Gemeinschaftsräume, nötige Lagerflächen sowie Zimmer und Büros für Verwaltung und Betreuungspersonal bis hin zu den Mobilen Diensten. Je nach Bedarf können sich Kunden für eine betreute Wohnung, den Besuch der Tagespflege oder den Einzug in die ambulant betreute Wohngemeinschaft entscheiden. Wichtig war bei der Planung, dass alles barrierefrei zugänglich gestaltet ist. Mit der Fertigstellung wird Ende 2018 gerechnet.

Wirtschaftlichere Lösung

Eigentlich sollte das Ludwig-Uhland-Stift schon 2015 abgerissen werden, um an seiner Stelle einen modernen Neubau entstehen zu lassen. Im Vergleich zum Erhalt der alten Einrichtung und deren Modernisierung nach den heutigen Vorschriften hatte sich – obwohl erst 1987 erbaut – ein Neubau als die wirtschaftlichere und bessere Lösung gezeigt. Dann kam die böse Überraschung: Vor allem die Hangsicherung ließ laut Bauherren die Kosten ungeahnt explodieren. Im März 2016 wurde daher das Vorhaben zunächst gestoppt. Der Startschuss für ein wirtschaftlich überschaubares Projekt, das 7,8 Millionen Euro kosten soll, fiel dann im Februar 2017.

Die Bewohner des abgebrochenen Seniorenheims haben schon im vergangenen Jahr in der ehemaligen Sana-Klinik in der Olgastraße Ersatz-Wohnraum bezogen. Es gibt über den Dächern und dem Kurpark der Stadt zusätzlich zu den Zimmern einen Aufenthaltsbereich und eine Dachterrasse. Im Internet wird darüber informiert, dass ein organisierter Fahrdienst und Bus-Halt besteht und ein Friseursalon vorhanden ist. "Andere Dienstleister wie Fußpflege, Krankengymnastik und Ergotherapie bieten ihr Angebot direkt auf Ihrem Zimmer an", heißt es wörtlich.