Ein Hingucker: Werbung für "Rossini in Wildbad". Das Festival geht dieses Jahr vom 8. bis 24. Juli. Foto: Kugel

Gemeinderat beschäftigt sich mit Endabrechnung fürs Jahr 2015. Fehlbetrag wird kompensiert.

Bad Wildbad - Der Gemeinderat stimmte am Dienstagabend bei zwei Enthaltungen der Endabrechnung fürs Opern- und Musikfestival "Rossini in Wildbad" für das Jahr 2015 zu.

Lob gab es dabei aus den Reihen der Stadträte für Jochen Schönleber, der den Wildbader Rossini-Festspielen mittlerweile schon seit 25 Jahren vorsteht.

Da der Intendant mitten in den Vorbereitungen für die Saison 2016 steckt, hatte er wenig Zeit. Voriges Jahr sei er sehr nervös gewesen, ob man es schaffe. Er sprach von einem riskanten Programm sowie letztendlich von einem großen Erfolg. Die Zuversicht habe sich bewährt: Verkaufsmäßig sei es noch nie so gut gelaufen wie jetzt.

Die Abrechnung 2015 habe ein sehr gutes Ende genommen, freute sich Schönleber. Als Einnahmen wurden circa 429.000 Euro registriert, die Ausgaben beliefen sich auf rund 553.000 Euro.

Fehlbetrag kompensieren

Im Haushaltsplan waren 130.000 Euro als Zuschussbedarf der Stadt Bad Wildbad ausgewiesen. Dieser Betrag wurde im vorigen Jahr um knapp 5800 Euro unterschritten. Mit Blick auf den Beschluss des Gemeinderats vom Mai 2015 – "Der verbleibende Fehlbetrag aus dem Jahr 2014 in Höhe von 30.252,25 Euro muss in den Jahren 2015 respektive 2016 kompensiert werden" – stellte der Intendant fest: Die restlichen rund 24.500 Euro könnten wohl – "so Gott will" – dieses Jahr abgetragen werden. Ursache für das Minus seien im Übrigen technische Probleme gewesen, die man aber gelöst habe.

Generell sprach Schönleber von extremen Sparmaßnahmen. Gute Kräfte könne man eigentlich gar nicht halten. "Was wir machen, ist nicht normal", so der Intendant – das gelte freilich auch für die Künstler. Für das, was geboten werde, seien die Preise eigentlich zu niedrig. Hier handle es sich um eine Gratwanderung.

Jürgen Schrumpf (SPD) regte an, zu überlegen, ob nicht Rabatte fürs lokale und regionale Publikum sinnvoll seien, um das Interesse zu wecken. Das könne zur Begeisterung beitragen.

Wie Bürgermeister Klaus Mack freudig informierte, gibt es auch 2016 eine Zuwendung des Landes für "Rossini in Wildbad" in Höhe von 100.000 Euro.

Mal absolut niedergeschlagen, dann wieder hoch motiviert – doch mit seiner Kreativität sorge Schönleber immer wieder für Highlights, stellte das Bad Wildbader Stadtoberhaupt mit Blick auf dessen Jubiläum fest.

Viel Lob für Touristik-Chef

Rainer Weiß (CDU) fasste es so zusammen: Nicht alle seien gleich begeistert von "Rossini in Wildbad". Doch gebe es einen Aufschwung der Kurstadt, die bekannter werde – das Festival-Projekt sei hierbei kaum wegzudenken.

Viel Lob heimste auch Bernhard Mosbacher, Geschäftsführer der Touristik Bad Wildbad GmbH, ein. Bedauert wurde im Gremium, dass er die Kurstadt verlässt.

Ladenzeile wird saniert

Der Gemeinderat stimmte dem Jahresabschluss 2015 der Touristik mit einem Fehlbetrag in Höhe von rund 63 900 Euro zu. Im Wirtschaftsplan war von einem Minus in der Größenordnung von 69 000 Euro ausgegangen worden.

Wie Mosbacher sagte, werde es 2016 eine schwarze Null geben und in den weiteren Jahren eine Zuführung ins Eigenkapital. Die Sanierung der Ladenzeile werde im Übrigen angegangen. Fürs Kurhaus gebe es zwar eine Vorplanung, doch habe man hier wegen der hohen Kosten die Sanierung auf Eis gelegt.

Rathauschef Mack erklärte, der Aufsichtsrat habe sich intensiv mit dem Jahresabschluss beschäftigt. Die Vorgabe sei erreicht worden.

Jochen Barth (FWV/FDP) meinte, der Weggang von Mosbacher sei weniger schön. Rainer Weiß bezeichnete es als traurig, dass "jetzt, wo’s läuft", die Spitzenkraft Bad Wildbad verlasse.