Dort, wo sie einst das Schreiben, Lesen und Rechnen erlernt haben, trafen sie sich jetzt wieder: ehemalige Schüler der Volksschule in Meistern. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehemalige Abc-Schützen treffen sich im ehemaligen Klassenzimmer

Von Heinz Ziegelbauer

Bad Wildbad-Meistern. Seit fast 50 Jahren ist die Schule in Meistern geschlossen. Es gibt aber noch viele ehemalige Schüler, die als Abc-Schützen ins Meisterner Schulhaus gekommen sind, und zunächst mit der siebten und später mit der achten Klasse die Grundschule verlassen haben. 35 davon trafen sich am Sonntag im damaligen Schulhaus, in dem das Klassenzimmer inzwischen zu einem Dorfgemeinschaftsraum umgestaltet wurde, um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen.

Die Idee zu diesem ersten Schülertreffen entwickelten Georg Kappler und Willi Kübler, unterstützt von einem Team von Mitschülern und Bewohnern. Dabei galt es, zunächst eine aktuelle Adressenliste zu erstellen.

"Ich bin gespannt, wie viele Mitschüler mich noch kennen, und wie viele ich noch kenne", fragte sich Hans Schumacher. Der 64-Jährige wohnt mittlerweile in der Südpfalz. Vielen ehemaligen Mitschülern dürfte es ähnlich ergangen sein. Immerhin sind von den angeschriebenen 51 ehemaligen Schülern 35 der Einladung gefolgt – bis zu einem Alter von 90 Jahren.

Georg Kappler freute sich über die gute Resonanz auf die Einladungen. In seinen Begrüßungsworten erinnerte er an das Zustandekommen des Dorfplatzes, des Gemeinschaftsbackhauses und des Gemeinschaftsraumes im ehemaligen Klassenzimmer. Mit diesen Ideen sei auch die des Treffens geboren worden. Wie zu Schülerzeiten kredenzten Frauen aus den Reihen der Dorfgemeinschaft das damalige "Sonntagsessen": gemischter Braten mit Spätzle und mit Salat. Am Nachmittag hörten die "Ehemaligen" von Oskar Schleeh Historisches über das Schulhaus. Dabei wurden auch Bilder von früher gezeigt. "Es ist sicher ganz interessant, wie wir alle früher ausgesehen haben", sagte Georg Kappler dazu.

"Das ist sehr gut", freute sich Hans Schumacher ebenso wie Ingrid Roch (64) aus Kieselbronn: "Ich finde es ganz toll, dass so etwas zustande kam. Ich habe sehr gute Erinnerungen an die Schulzeit und insbesondere an den Lehrer Hans Gittinger, der mich für den Skilanglauf trainiert hat, worauf ich bei Kreismeisterschaften fast immer die Erste war. Er hatte ein schönes Cabrio, in dem er uns Schüler immer wieder mitgenommen hat."

Erinnerungen kamen auch an Friedrich Burgbacher als letzten Lehrer (bis 1967) auf, der wie seine Vorgänger die Aufgabe hatte, bis zu etwa 20 Schüler in acht Klassen in einem einzigen Schulraum zu unterrichten. Und wenn dieser krank war? "Das kam dank des guten Klimas in Meistern nur sehr selten vor", so Georg Kappler schmunzelnd.