Güner Arat mit ihrem ständigen Begleiter "Jimmy" vor zum Teil schon leer geräumten Regalen. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Ladengeschäft in Calmbach schließt Ende dieses Monats

Von Heinz Ziegelbauer

Bad Wildbad-Calmbach. "Eröffnet am 5. Februar 1995, geschlossen am 31. Oktober 2014." Diese Daten werden sich in der Erinnerung von Güner Arat einbrennen, wenn sie am Abend des letzten Tages in diesem Monat die Tür des Ladengeschäftes im Hause Hauptstraße 7 in Calmbach abschließen wird.

Und warum? Güner Arat ist ein Opfer der modernen Kommunikationsmedien geworden, die das Aus für die frühere Quelle-Agentur und für den nachfolgenden Otto-Bestellshop der vergangenen Jahre bedeuten.

In die Selbstständigkeit eingestiegen ist die gelernte Bürokauffrau einst mit dem Großversandhaus Quelle als Geschäftspartner. Als dieses vor einigen Jahren seine Pforten schloss, knüpfte sie sehr schnell neue geschäftliche Verbindungen zum Otto-Versand, dem sie bis jetzt treu geblieben ist.

Darüber hinaus erweiterte sie ihre Angebote um Waren, die im Bestell-Service nicht zu erhalten waren und um eine Annahme- und Ausgabestelle für eine chemische Reinigung sowie für das Hermes-Logistikunternehmen.

"Ich betreibe einen modernen Tante-Emma-Laden", sagt Güner Arat und beklagt den zunehmenden Umsatzrückgang der vergangenen Jahre im Zeichen des Slogans "Geiz ist geil" und einer anders gewordenen Einkaufskultur.

Dabei bedauert sie diejenigen langjährigen Kunden, die kein Auto zum Einkaufen und auch keinen Internetanschluss zur Verfügung haben. Ich hätte den Laden noch gerne fünf oder zehn Jahre weiterbetrieben, aber es geht nicht mehr", erklärt sie und bedankt sich bei allen Kunden, die ihr bisher die Treue gehalten haben.

Nach der Schließung des Ladens in der Calmbacher Hauptstraße wird sich Güner Arat noch stärker dem "Interkulturellen Garten" widmen können, dem sie sich seit dessen Gründung angeschlossen hat.