Der Landkreis wird analog zu den Landeserstaufnahmestellen eine kreiseigene Erstaufnahmestelle in der bisherigen Indoor-Soccerarena einrichten. Foto: sb

Gemeinderat wurde Ende Oktober über Verhandlungen informiert. Unterbringung ist für Stadt besondere Herausforderung.

Bad Wildbad - Der Bad Wildbader Gemeinderat wurde Ende Oktober über die Verhandlungen informiert: Der Landkreis wird analog zu den Landeserstaufnahmestellen eine kreiseigene Erstaufnahmestelle in der bisherigen Indoor-Soccerarena einrichten.

Wie Bürgermeister Klaus Mack gestern auf Anfrage unserer Zeitung sagte, habe sich das Gremium damit einverstanden gezeigt. Es gehe schließlich auch um ein Zeichen der Solidarität. Diese Woche sei der Mietvertrag zwischen dem Kreis und dem Eigentümer abgeschlossen worden.

Der Rathauschef hob hervor, dass die zuständigen Stellen im Landkreis Calw weiterhin alles unternehmen würden, um eine Belegung von Turnhallen oder die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten zu vermeiden. Die Kommunen müssten allerdings mithelfen und das Ganze mittragen.

Der Betrieb der Indoor-Soccerarena in der Kernerstraße habe wohl nicht mehr funktioniert, so der Bürgermeister. Die Begeisterung halte sich zwar in Grenzen, doch könne man das Gebäude beheizen – Duschen und Toiletten seien vorhanden.

Mack bezeichnete die Kreiserstaufnahmestelle (KEA) als Puffer. Wie berichtet, ist sie zunächst für die Aufnahme von bis zu 200 Personen ausgerichtet. Die dortige Unterbringung von Flüchtlingen ist nicht auf Dauer angelegt, sondern soll nur vorübergehend erfolgen, bis ausreichend Plätze in Gemeinschaftsunterkünften zur Verfügung stehen. So brauche man nicht aus Not wie beispielsweise in Freudenstadt Sporthallen belegen, stellte der Schultes fest.

Es handle sich also nur um eine kurzfristige Unterkunft. Wie es mit den Flüchtlingsströmen weitergehe, könne man aber nicht vorhersagen.

Auch haben sich der Kreis und die Stadt Bad Wildbad darauf verständigt, den Betrieb der Gemeinschaftsunterkunft "Windhof", dessen Einstellung bislang für Ende April 2016 vorgesehen war, um vorerst ein Jahr zu verlängern. Mack meinte hierzu: Das Gebäude sei zwar nicht mehr lange betreibbar. Eine Verlängerung bezeichnete er aber nicht so schlimm wie eine neue Einrichtung zu suchen. Die Unterkunft habe sich etabliert.

Eine besondere Herausforderung

Bei Zuweisungen im Rahmen der Anschlussunterbringung sei die Stadt übrigens bis Ende 2016 außen vor.

Nach seiner persönlichen Meinung befragt, sagte das Bad Wildbader Stadtoberhaupt, dass die europäischen Außengrenzen geschützt werden sollten.

Das sei aber ein bundespolitisches Thema. Was vor Ort passiere, brachte er so auf den Punkt: Es sei die Pflicht der Stadt, die Leute anständig unterzubringen.

Der Rathauschef sprach von einer besonderen Herausforderung. Er freue sich umso mehr in der schwierigen Situation über die engagierten ehrenamtlichen Helfer. Der "Freundeskreis Asyl" leiste eine sehr wichtige Arbeit. Man werde die Herausforderung schon hinkriegen – freilich unter Anstrengungen.

Der Bürgermeister erinnerte noch mal daran, dass im Rahmen der Bürgerinformationsveranstaltung am kommenden Montag ab 19 Uhr im Kursaal Bad Wildbad Vertreter der Kreisverwaltung sowie Vertreter der Stadt das Konzept der geplanten KEA vorstellen und auf Fragen und Anregungen eingehen. Alle Interessierten sollten zur Veranstaltung kommen, so der Bürgermeister.