Denkmalschutz: Bahnhof begutachtet

Bad Wildbad (k-w). Kaum hat der Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel von den Sanierungsplänen für den königlichen Bahnhof in Bad Wildbad erfahren (wir berichteten), schon hat er seinen deutschlandweit gefragten Fraktionskollegen Rüder Kruse aus dem Deutschen Bundestag auf den Plan gerufen.

Umfassendes Bild

Damit ist der Parlamentarische Staatssekretär für das Bad Wildbader Vorzeigeobjekt sowie die Investoren Thomas und Lucas Sperr einen möglicherweise entscheidenden Schritt vorausmarschiert. Denn der Experte aus Hamburg zeichnet im Haushaltsausschuss des Bundestages für das Denkmalschutz-Sonderprogramm verantwortlich. "Ich habe noch nie erlebt, dass mir Hans-Joachim Fuchtel irgendeinen Unfug vorschlägt", sagte Kruse in Bad Wildbad über seinen Abgeordnetenkollegen. Deshalb habe er ohne Umschweife den weiten Weg vom hohen Norden in den Schwarzwald auf sich genommen.

Bad Wildbad würde es jetzt nach den umfangreichen Sanierungsarbeiten im Stadtinnern gut zu Gesicht stehen, machte Fuchtel beim Vor-Ort-Termin deutlich, wenn auch das Entree zur Stadt hin auf Vordermann gebracht würde. Kruse seinerseits zeigte sich sehr angetan von dem eigens für den König überdimensional gebauten Bahnhof. Von der persönlichen Wartehalle seiner Majestät, deren Stuckdecken noch gut erhalten sind, machte er sich ebenso ein umfassendes Bild wie von den Räumen im Innern und dem optischen Gesamteindruck des Gebäudekomplexes. "Uns ist zum einen der Denkmalschutz besonders wichtig und zum anderen die Nutzung sowie der garantierte öffentliche Zugang solcher Gebäude", machte Kruse deutlich, dass Zuschüsse aus dem Fördertopf nicht leichtfertig vergeben werden. Das Sanierungskonzept müsse stimmig sein und das Denkmalamt sollte ebenfalls zugestimmt haben.

Charakter erhalten

Thomas Sperr verdeutlichte, erklärtes Ziel der Eigentümer sei, den Charakter des Hauses zu erhalten. Deshalb gaben sie dem Gast aus Hamburg auch gleich eine umfangreiche Dokumentation über den Bahnhof mit auf den Weg gen Norden.

Von weiteren Plänen und dem Finanzierungskonzept wird nun abhängen, wie der Haushaltsausschuss das Vorhaben bewerten wird.

"Uns ist sehr daran gelegen, dass die neuen Eigentümer umfangreich in das Gebäude investieren können", verdeutlichte Jochen Borg als Stellvertreter des Bürgermeisters, wie wichtig der Stadt dieses Sanierungsvorhaben ist.