Lisa Vielmeier und Daniel Bauer berichteten im Verwaltungs-, Sozial- und Tourismusausschuss von der Schulsozialarbeit. Foto: Mutschler Foto: Schwarzwälder-Bote

Sozialarbeit: Daniel Bauer und Lisa Vielmeier geben Überblick über ihre Tätigkeit im vergangenen Jahr

In der Sitzung des Verwaltungs-, Sozial- und Tourismusausschusses gaben die beiden Schulsozialarbeiter Daniel Bauer und Lisa Vielmeier einen Überblick über ihre geleistete Arbeit im vergangenen Schuljahr.

Bad Wildbad. Die beiden Sozialarbeiter vermeldeten einen leichten Rückgang der Fälle, an denen sie beteiligt waren – von 174 auf 165.

Dies hänge aber nicht unbedingt damit zusammen, dass es tatsächlich keine Vorkommnisse gebe, sondern vor allem mit der personell angespannten Lage. Denn wenn kein Sozialarbeiter vor Ort ist, kann er auch keine Fälle bearbeiten. Vielmeier ist seit April neu als Schulsozialarbeiterin am Enztal-Gymnasium und der Fünf-Täler-Schule und übernahm die Elternzeitvertretung ihrer Vorgängerin Diana Ehnis. Da diese durch ihre Schwangerschaft ein partielles Beschäftigungsverbot hatte, war die Schulsozialarbeit zu Beginn des Jahres unterbesetzt.

Ein weiterer Grund: "Schulsozialarbeit ist Beziehungsarbeit", sagt Vielmeier und meint damit, dass die Schüler erst Vertrauen zum Sozialarbeiter fassen müssten, bevor sie mit ihren Problemen kämen.

Die meisten Beratungen fänden mit Schülern der fünften bis siebten Klasse statt. Die Themen der Beratung seien dabei sehr vielfältig, sagt Bauer. Häufig seien es Konflikte mit Mitschülern, "herausforderndes" Verhalten, familiäre Belastungen, Konflikte mit Lehrern, Schulangst, selbstverletzendes Verhalten, schulische Leistungen, Mobbing oder Suizidgedanken. "Ein Großteil der Fälle ist mit ein bis fünf Beratungen erledigt", so der Schulsozialarbeiter weiter, der seit 2014 an der Fünf-Täler-Schule in Calmbach ist.

Meist kämen die Schüler selbst in das Büro der Sozialarbeiter oder sprächen sie direkt an. Dies sei auch während der Unterrichtsstunden möglich. Wobei man da etwas aufpassen müsse, so Bauer schmunzelnd, denn: "Es gibt auch Schüler, die kreativ sind und immer während Mathe oder Deutsch kommen". Auch die Lehrer nehmen den Kontakt auf, um über auffällige Schüler zu reden und diese zu Beratungen zu schicken. Deutlich seltener sei der Fall, dass zuerst die Eltern den Kontakt suchen würden.

Viele Projekte

Neben den regulären Beratungszeiten führen die beiden Schulsozialarbeiter auch Projekte durch, vorwiegend in den fünften und sechsten Klassen. So gibt es beispielsweise ein soziales Kompetenztraining, den Klassenrat, das Anti-Mobbing-Projekt "Gemeinsam Klasse sein" oder den "Mach’s mit"-Parcours zur HIV-Prävention und weitere Projekte.

Nach den Turbulenzen und Veränderungen an der Fünf-Täler-Schule in den letzten Jahren scheine "nun langsam wieder etwas mehr Ruhe einzukehren", schreiben die beiden in ihrem Jahresbericht. Innerhalb der Schule sei die Schulsozialarbeit "nun endlich gut angekommen". Besonders erfreulich sei, dass in der Jahnstraße "nun endlich wieder ein Büro zur Verfügung steht".

Am sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum gebe es weiterhin eine gute Kooperation mit Schulleitung und Lehrern. Auch nach dem personellen Wechsel sei die Schulsozialarbeit am Enztal-Gymnasium fester Bestandteil der Schule. Aufgrund der durchgehenden Anwesenheit im neuen Schuljahr sei hier mit einem Anstieg der Fallzahlen zu rechnen.

Im Namen des Ausschusses bedankte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Bruno Knöller bei den Schulsozialarbeitern für ihren Bericht. Die wichtige Arbeit werde im Gremium anerkannt.