Der für den Aussichtsturm vorgesehene Standort stellte sich bei näherer Betrachtung als nicht geeignet heraus. Foto: Stocker

Untersuchung macht Situation erst richtig deutlich und legt Vorhaben auf Eis. Langersehnter Wunsch geht vorerst nicht in Erfüllung.

Bad Teinach-Zavelstein - Die Pläne für die Errichtung eines Aussichtsturms auf der Gemarkung der Stadt Bad Teinach-Zavelstein verschwinden in der Schublade. Dies ergab eine Untersuchung. Eigentlich hätte er eine weitere touristische Attraktion werden sollen, der Aussichtsturm. Jetzt allerdings macht sich Ernüchterung breit, der lang gehegte Wunsch geht vorerst nicht in Erfüllung.

"Das Projekt war ein kommunalpolitischer Dauerbrenner", erinnerte Bürgermeister Markus Wendel an Beratungen schon vor zwölf Jahren. Vor sieben Jahren wurde das Vorhaben wegen der damaligen Finanzkrise zurückgestellt. Bei der Klausurtagung in diesem Jahr landete der Aussichtsturm dann erneut auf der Tagesordnung, zumal ein rechtskräftiger Bauvorbescheid vorliegt.

Erst im vergangenen Jahr hatte das Gremium bei seinem Streifzug durch die Gemeinde auch den charmanten Fernblick von der Erddeponie aus genossen. Dort, auf dem Bruderberg in Rötenbach, war der Aussichtsturm vorgesehen, der mit rund 340 000 Euro bei einer 50-prozentigen Förderung zu Buche schlagen würde. "Das negative Erlebnis vor Ort machte den tollen Fernblick allerdings zunichte", erzählte Wendel von den Eindrücken eines Fachmannes, der die Klassifizierungen für Aussichtstürme vornimmt. So habe der Blick von außen Aufmerksamkeit auf die Situation rund um den potenziellen Standort gelenkt. Und diese sei naturgemäß "dreckig". Denn das ist die Charakteristik der Erddeponie, die bis weit in die 2050er-Jahre in Betrieb sein wird.

Also machte sich die Verwaltung auf die Suche nach einem alternativen Standort, möglichst auf gemeindeeigenem Grund. Am Zettelberg wurde man fündig, wie der Bürgermeister berichtete. Mit Fotos, die von einer Drohne in 30 und 42 Metern Höhe gemacht wurden, präsentierte er das Ergebnis dieser potenziellen Aussichtsstelle. Nicht nur bei Wendel wich die Euphorie der Ernüchterung, konnten doch die Aufnahmen von Baumwipfeln der Sicht auf dem Bruderberg nicht gerecht werden. "Das ist zu wenig Aussicht für zu viel Geld", so sein Fazit. Und da vom Gremium ein gleichlautendes Echo kam, wandern die Pläne zunächst wieder in die Schublade.

"Die Verwaltung soll dennoch weiter schauen, damit wir mit dieser Investition in den Tourismus die Stadt weiterentwickeln", warb Rolf Berlin für eine Fortsetzung des Turmengagements.