Im Zavelsteiner Städtle finden jährlich zahlreiche Künstler aus der Region und auch darüber hinaus Muse zum Malen. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Karin Friedrich und Margret Zander veranstalten dreitägige Workshops seit mehr als zehn Jahren

Von Steffi Stocker

Bad Teinach-Zavelstein. Längst hat Bad Teinach-Zavelstein das verstaubte Klischee einer Kurstadt früherer Tage abgestreift. Aktivität, Genuss, Wellness und Kreativität bilden die Basis für zukunftsorientierten Tourismus, bei dem das Zavelsteiner Städtle Muse zum Malen bietet.

Der Saal des früheren Rathauses unmittelbar vor dem Burgzugang sah am vergangenen Wochenende wie eine großzügige Künstlerwerkstatt aus. Acryl- und Aquarellfarben, unzählige Pinsel, Tücher, Wasser, Kreide, Staffeleien, fertige Bilder, Motivvorlagen, Skizzen und aufgebaute Stillleben bestimmten die Atmosphäre. Gleichzeitig herrschte hohe Konzentration bei der Arbeit an den Werken.

Zwischen den Künstlern, die rund um den großen kreativen Tisch ihre Bilder malten, verfolgte Karin Friedrich nicht nur die individuellen Entwicklungen. Sie gab Tipps und Hilfestellungen, half bei Korrekturen und ermutigte die Teilnehmer auch zu neuen Wegen der Technik.

Die Leiterin des dreitägigen Workshops kommt seit mehr als zehn Jahren von Brühl nach Zavelstein, um mit Interessierten der Kunstmalerei zu frönen. Und so bietet das Städtle auch manches Motiv, das die Teilnehmer auf Papier oder Leinwand bannen. "Dabei lege ich immer Wert auf einen Anteil Theorie und punktuelle praktische Ausführungen", sagte sie beim jüngsten Workshop. Ausgewählt war als besonderes Thema: Himmel und Wolken in der gemalten Darstellung. Jetzt im Herbst boten zudem Erntefrüchte im Korb die Vorlage für Stillleben.

Organisiert werden die Workshops von Margret Zander. Zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, macht sie in Kooperation mit Karin Friedrich dieses Workshop-Angebot.

"Ausgangspunkt dafür waren die Veränderungen nach der Gesundheitsreform in den 1990er-Jahren, wegen denen wir unsere Angebote auf Kreativität ausrichteten", so die Pensionswirtin. Die ersten Initiativen boten Frauen die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und kreativ den Trott zu unterbrechen. Inzwischen sind auch Männer im Workshop angekommen, um die Muse des Städtles zu genießen.