"Das (große) Zavelsteiner Burgtheater" ist einer der Höhepunkte der diesjährigen Veranstaltungen in Bad Teinach-Zavelstein. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Burgtheater: 1826 verfasste Räubergeschichte von Wilhelm Hauff zu sehen / Zwei glückliche Paare

Bad Teinach-Zavelstein. Am Donnerstag, 21. Juli, fällt um 20.30 Uhr der Startschuss zu einem ganz besonderen Höhepunkt in diesem Sommer: "Das (große) Zavelsteiner Burgtheater". In einzigartiger Kulisse trifft eine über die Grenzen hinaus bekannte Spielstätte auf einen ganz besonders bekannten Vertreter der schwäbischen Dichterschule: Wilhelm Hauff.

Gar nicht so lustiges Leben

Das Regionentheater aus dem Schwarzen Wald bearbeitet die 1826 verfasste Räubergeschichte "Das Wirtshaus im Spessart" und verlegt den Spielort direkt in den Nordschwarzwald. So lustig, wie sich das manch einer vorstellen mag, ist das Räuberleben gar nicht: Es gibt nichts zu holen außer zwei Schmalzstullen, die Warzen-Wilhelm und Pistolen-Paule ergattern. Dann aber lockt reiche Beute: Comtesse Lieselotte und Zofe Jette landen nebst den braven Handwerksburschen Felix und Gustav in der Spelunke. Dort kontrolliert der Räuberhauptmann Rinaldo gerne mal als dralle Wirtin verkleidet seine Mannschaft. Lieselotte wird als Geisel genommen, jedoch rückt ihr geiziger und dauerverkaterter Oheim Balduin kein Geld heraus. Erst eine List sorgt dafür, dass sich des Onkels Schatulle doch noch einmal öffnet und zwei glücklich verliebte Paare den dunklen Spessart verlassen.

Hauff gehörte zum Kreise der Schwäbischen Dichterschule der Universität in Tübingen. Das "Wirtshaus im Spessart" ist der dritte Band der "Hauffs Märchen". Während die ersten Bände im orientalischen Kulturkreis spielen, verlegt er die Handlung später fast nur noch nach Europa, auch in den Schwarzwald. "Das Wirtshaus im Spessart" basiert auf trivialen Räuberromanen. Es wurde kurz nach seinem Tod 1828 veröffentlich. Die Verfilmung der Saga wurde mit Liselotte Pulver einer der erfolgreichsten deutschen Filme der 1950er-Jahre.

In Zavelstein spielen Marianne Lindt, Markus Schlüter, David Köhne. Regie führt Andreas Jendrusch. Bühnen- und Kostümausstattung liegen in Andreas Hartmanns Händen. Dramaturg ist Roland Schweizer. Die Produktionsleitung hat Birgit Heintel. Karten gibt es unter www.reservix.de.