Kinder werden von den Johannitern in die Erste Hilfe eingewiesen. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Johanniter Unfallhilfe zeigt wichtigste Handgriffe / Ferienangebot der Dorfgemeinschaft

Bad Teinach-Zavelstein/Schmieh (sst). Jeder hat sich schon mal verbrannt oder eine Schnittwunde zugezogen. Deshalb wussten die meisten Kinder auch intuitiv, wie man mit solchen Verletzungen umgeht.

Wie reagiert man in extremeren Fällen richtig? Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, wenn eine Person bewusstlos ist oder nicht mehr atmet? Beim Ferienangebot der Dorfgemeinschaft Waldhufendorf Schmieh erhielten 20 Mädchen und Jungen dazu Anleitungen.

Vertreter der Johanniter Unfallhilfe (JUH) wiesen den Nachwuchs in die Handgriffe ein, die im Ernstfall anzuwenden sind. Schon das Hochlegen der Beine helfe beispielsweise, wenn jemand eine stark blutende Wunde am Arm hat. "Da in diesem Moment das Blut in den Beinen nicht so sehr gebraucht wird wie im Oberkörper, kann man es so zurückfließen lassen", erklärte die Ausbilderin der interessierten Gruppe. Gleichzeitig müsse ein Druckverband angelegt werden, der die Wunde schließe. Das allerdings ist einfacher gesagt, als getan, wie die Kinder schnell merkten. Während das Anlegen des Verbandes noch leicht von der Hand ging, muss der Druck durch ein zusätzliches Polster möglichst unter dem Knoten ausgeübt werden. "Das muss einfach immer wieder geübt werden", ermunterte die Ausbilderin, nicht zu zaghaft zu sein.

Außerdem lernten die Kinder, wie eine Person in die stabile Seitenlage gebracht wird. Wissbegierig nahmen sie die Informationen auf. Nun wissen sie, wie verhindert wird, dass Bewusstlose durch plötzliches Erbrechen ersticken.

"Im Vorfeld muss man deshalb immer abklären, ob der Betroffene ansprechbar ist", unterstrichen die Johanniter und gaben Tipps, wie schon Kinder das feststellen. Kommt keine Reaktion, sollte überprüft werden, ob der Verletzte atmet. Denn danach richten sich die Maßnahmen. Und so übten sich die Jungen und Mädchen schließlich auch in der lebensrettenden Reanimierung. An entsprechenden Versuchspuppen führten sie die Herzdruckmassage sowie Beatmung durch.

"Mit dem Druck auf den Brustkorb übernehmt ihr quasi die Pumpaufgabe des Herzens", erläuterte der Ausbilder. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass sie nur auf Anweisung von Arzt oder Sanitäter beendet werden dürfe. Ansonsten müssen sich jeweils 30 solcher Druckausführungen mit zwei Beatmungen abwechseln. Eines nahmen die Kinder in jedem Fall mit: Auch sie können Erste Hilfe und nur Nichtstun ist falsch.