Günter Wamser, hier mit seiner Lebensgefährtin Sonja Endlweber., erzählte von seinen vielfältigen Erlebnissen. Foto: Balázs Foto: Schwarzwälder-Bote

Günter Wamser erzählt im Zavelsteiner KoNi von seinen Reisen durch ganz Süd- sowie Nordamerika

Von Maximilian Balázs

Bad Teinach-Zavelstein. Er besuchte 15 Länder, legte dabei 30 000 Kilometer Strecke zurück – und das in einem Zeitraum von 20 Jahren. So sieht die Bilanz der Reise von Günter Wamser aus, welche er auf dem Rücken von Pferden bestritt. Dieses Abenteuer präsentierte er bei einem Vortrag am Wochenende im Konsul Niethammer Kulturzentrum in Zavelstein.

Der gelernte Flugzeugmechaniker bereiste Südamerika schon in seinen jungen Jahren auf seinem Motorrad. Auf dieser Reise kam ihm die Idee, dasselbe mit Pferden zu wiederholen. "Ich habe gelernt, dass das wichtige nicht das Reisen selbst ist, sondern die Unterbrechungen", so Günther Wamser. Vor dem Unterfangen auf dem Rücken eines Pferdes von der Südspitze Argentiniens bis nach Alaska zu reiten, durchquerte er, zusammen mit seinem Hund, Deutschland zu Fuß. Von der Südspitze Baden Württembergs bis nach Flensburg und wieder zurück. 3500 Kilometer in 90 Tagen, um das "Allein sein" zu üben.

1994 startete er seine Reise. "Was zunächst als Abenteuer für vier bis fünf Jahre gedacht war, wurde über all die Jahre meine Art zu leben, mit allen Höhen und Tiefen und vielen Kompromissen", erzählte Günther Wamser.

Anhand von Fotografien, Tonaufnahmen, seiner Live-Reportage und etwas Humor, ließ er das Publikum seine Reise miterleben. Einige Besucher legten an diesem Abend eine Strecke von 200 Kilometern zurück, um den Vortrag zu hören. Ein Großteil der Gäste bestand aus aktiven Reitern, die den Vortrag interessiert verfolgten.

"Mit Pferden kommt man an Orte, wo kein Tourist hinkommt und genau dort lernt man die Kultur richtig kennen", berichtete Günter Wamser. Abseits von Straßen ritt er über Pfade – oder über Landschaften, wo es keine Pfade gab. Geld führte Güther Wamser nur für Notfälle mit, für Essen und Lagerplätze arbeitete er bei den Einheimischen, half im Stall oder bei der Feldarbeit. Ab der amerikanischen Grenze war seine Lebensgefährtin, Sonja Endlweber, mit dabei auf der Reise. Entlang der kontinentalen Wasserscheide durchquerten sie die Vereinigten Staaten nach dem Motto "Der schnellste Weg ist nicht immer der Schönste".

Die dort entstandenen Aufnahmen tauchten die Zuschauer Bild für Bild in eine einzigartige Welt. 2013 erreichte das Paar Alaska und das Ziel, den Mount McKinley. "Wenn ich jetzt an den Beginn der Reise zurückblicke, war ich nicht mutig, sondern naiv", erwähnte Günther zum Schluss seines Vortrages.

Seit 2014 laufen die Vorträge zu dieser Reise. Auf der Homepage www.abenteuerreiter.de kann man sich über die kommenden Termine der Vortragsreihe informieren.