Gab das Dozentenkonzert zu Beginn der Orgelwoche: Jean-Paul Imbert an der Mönchorgel Foto: Schmid Foto: Schwarzwälder-Bote

Dozentenkonzert in der Pfarr- und Wallfahrtkirche / Musik vom Barock bis zur Moderne

Rippoldsau-Schapbach (id). In Bad Rippoldsau ist Dozent und Orgelvirtuose Jean-Paul Imbert kein Unbekannter. Der Professor leitet die Schola Cantorum in Paris und gab zu Beginn des 17. Sommerkurses ein einstündiges Konzert in der Pfarr- und Wallfahrtskirche.

Imbert komponiert für Orgel und Kammermusik in verschiedenen Bestzungen. 2010 wurde er vom französischen Kulturministerium zum "Officier des Art et Lettres" ernannt. Er spielt mit Vorliebe Bachs Orgelmusik und verfügt über ein großes Repertoire. Als Konzertorganist ist er international aktiv, er trat in Kanada, den USA und auch bei renommierten Festivals in Europa auf. Organist Martin Schoch von der katholischen Kirchengemeinde Bad Rippoldsau begrüßte den Dozenten und die Teilnehmer aus dem In- und Ausland.

Er berichtete, dass die Bad Rippoldsauer Mönchorgel vor knapp 20 Jahren eingeweiht wurde. In den kommenden Wochen soll bei einem Gottesdienst mit anschließender Orgel-Matinee an die Orgelweihe erinnert werden. Schoch betonte, dass die Gemeinde dankbar sei, ein so gutes Instrument in der Pfarrei zu haben.

Imberts Technik, seine ausgefeilte Artikulation und seine außergewöhnliche Registrierkunst zeigte sich in den Werken von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Marco-Enrico Bossi, Jehan Alian, A. Ketelbey und Marcel Dupré. Mit der Toccata adagio und Fuge, BWV 564, von Johann Sebastian Bach eröffnete Professor Jean-Paul Imbert sein Konzert, wobei die Pedalpassagen aufhorchen ließen.

Es folgte die Fantasie en re mineur, KV 397, von Mozart und Théme et variationes, opus 115, von Marco-Enrico Bossi, bei beiden Stücken kommt die Orgel als Konzertinstrument zur Geltung.

Der Franzose Jehan Alain, gefallen im Jahr 1940 in Frankreich, besaß eine große Kompositionsbegabung. Von ihm erklangen der Choral dorien und der Choral cistercien. Die immerwährende Wiederholung und Steigerung durch Akkordwechsel auf verschiedenen Manualen beschworen eine klangliche Ekstase herauf. Zum Höhepunkt des Programms wurde das "Final du poéme symphonique Evocation" des Pariser Organisten Marcel Dupré, der später Schüler von Guilmant, Vierne und Widor war.

Jean-Paul Imbert überzeugte durch seine hochsensible Musikalität und seine präzise Spiel- und Pedaltechnik. Applaus mit stehenden Ovationen war der Dank des Publikums für das großartige Orgelkonzert. Imbert spielte als Zugaben "Ave Maria" von Ehrilo Pasini und die Sinfonika Kantate von Johann Sebastian Bach, BWV 29.

Den Abschluss des sechstägigen Orgelseminars in der Bad Rippoldsauer Pfarr- und Wallfahrtskirche bildet am Freitag, 17. Juli, ein Orgelkonzert der Kursteilnehmer ab 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.