Die Kirchenchöre von Schapbach und Bad Rippoldsau begeisterten die Zuhörer mit ihrem Kirchenkonzert. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenkonzert mit zwei Chören in der Pfarrkirche St. Cyriak rundum gelungen / "Agnus Dei" als Höhepunkt

Von Erich Bächle Bad Rippoldsau-Schapbach. Mit minutenlangen Standing Ovations dankte das begeisterte Publikum in der Schapbacher Pfarrkirche St. Cyriak für ein schönes Konzert der beiden Kirchenchöre aus Schapbach und Bad Rippoldsau. Mit der "KonzertZeit" unter der Überschrift "Frieden in verschiedenen Sprachen und vielen Tönen" gelang Dirigent Martin Schoch mit den von ihm geleiteten Kirchenchören der Seelsorgeeinheit oberes Wolftal einmal mehr ein erfolgreiches Chorprojekt.

Das Konzert bereitete den zahlreichen Zuhörern mit einer gelungenen Mischung aus gesprochenen und gesungenen Texten und Instrumentalmusik ein tiefes Erlebnis, durchaus geeignet, die trübe Novemberstimmung des Totensonntags etwas aufzuhellen. Das Lob der Besucher für die Akteure war einhellig.

Der in schwarz und weiß gehaltene, 50 Sänger zählende Chor sang konzentriert und sauber und unterstrich durch die Dynamik seines Vortrags die Bedeutung der einzelnen Texte. Die zahlreichen Besucher waren restlos begeistert. Adolf Neef, Vorsitzender des Schapbacher Kirchenchors, begrüßte die Besucher. Danach eröffnete Petra Nitsch (Flöte), begleitet von Martin Schoch am Klavier, das Programm mit einem Satz aus der Sonata I des französischen Barockkomponisten Nicolas Chédeville. Später war aus der gleichen Komposition ein weiterer Satz zu hören. Es folgte "Singt von Frieden in der Welt", ein Gedicht des Kirchenmusikers Gottfried Neubert, das Brigitte Müller vortrug. Sie las auch die übrigen Texte.

Von Klaus Heizmann, ein bekannter Komponist zahlreicher geistlicher Lieder, war "Friede sei mit Euch" zu hören. Beim bekannten Kanon "Dona nobis pacem" wurden auch die Besucher in den Gesang einbezogen. Von Alan Wilson stammte die Vertonung des Jesus-Worts aus dem Johannes-Evangelium "Ich geb’ Euch den Frieden". Den Solopart sangen dabei mit klaren, kräftigen Sopranstimmen Rose Preskar und Burgi Stamm. Sie sangen auch als Duo das Lied "We Shall Walk In Peace". Es stammt von dem in Schiltach geborenen und in Neckarbischofsheim lebenden Gymnasiallehrer und Chorleiter Manfred Bühler.

Jochen Rieger, musikalisches Multitalent, hat den Text "Schalom" von Gisela Steil für vierstimmigen Chor mit Überstimme gesetzt. Bei "Selig sind, die Frieden stiften" stammt der Text von Thomas Laubach, der zahlreiche Texte moderner geistlicher Lieder geschrieben hat. Vertont wurde dieser Text von dem Kölner Richter Thomas Quast, im Nebenberuf Komponist und Musiker. Von Flor Peeters stammt die Vertonung der Bitte "Dona nobis pacem" mit einer zu Herzen gehenden Melodie als Antwortgesang auf die einzelnen Abschnitte des Gebets "Mache mich zum Werkzeug Deines Friedens". Den Höhepunkt und Schlussakkord bildete das "Agnus Dei" aus der Michael Haydn zugeschriebenen "Missa brevis a tre voci". Zahllose Male wiederholt der Salzburger Hofkomponist und "kleine Bruder" Joseph Haydns mit strahlenden D-Dur-Harmonien die Bitte "Dona nobis pacem".

Danach hatte sich Martin Schoch noch eine wirkungsvolle Schlussinszenierung ausgedacht: Zum nach und nach verklingenden Kanon "Da pacem Domine" des frühbarocken evangelischen Kirchenmusikers Melchior Franck zogen die Sänger mit Kerzen durch den abgedunkelten Kirchenraum zum Ausgang.