Ihre Ausstellung "Formationen I Vegetationen" im Bürgerzen-trum Bad Liebenzell eröffnete die Künstlerin Erika Koch (Mitte) zusammen mit Bürgermeister Dietmar Fischer und Kunsthistorikerin Stefanie Sauerhöfer. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage: Erika Kochs Ausstellung "Formationen I Vegetationen" ist im Bürgerzentrum zu sehen

Bad Liebenzell. "Ich mag die Natur in Reinkultur!", stellt Erika Koch ihrem künstlerischen Wirken voraus. Diese persönliche Einschätzung spiegelt sich in vielen Bildern ihrer Ausstellung "Formationen I Vegetationen" im Bürgerzentrum Bad Liebenzell wider.

Mehr Einblicke in die Vita der Künstlerin vermittelte Bürgermeister Dietmar Fischer im Rahmen der Vernissage: Erika Koch ist in Bad Liebenzell geboren, in Möttlingen aufgewachsen und noch heute dort wohnhaft.

Ihr Talent für grafisch-technisches Zeichnen machte sie zu ihrem Beruf. Nach einem Studium zum Hoch- und Tiefbautechniker übte sie diese Tätigkeit viele Jahre aus. Fortbildungskurse, der Kontakt mit anerkannten Künstlern und schließlich ab 2011 ein Studium an der FKS Stuttgart, Akademie für Kunst und Design, zeigen die Intensität ihres weiteren Werdeganges. Im Januar dieses Jahres schloss sie ihr Studium in der Freien Malerei erfolgreich ab.

Seit mehr als einem Jahr beschäftige sich die Künstlerin mit "Übergängen", erläuterte Stefanie Sauerhöfer, Kunsthistorikerin aus Stuttgart. Auch in ihrer Diplom-Arbeit hätte sich Koch mit dieser Thematik befasst.

Übergänge im Sinne von Verwandlungen oder Wandlungen zeigten sich anschaulich in jenen mit Acryl auf Leinwand gemalten Bildern mit Tulpen: vom voll erblühten "Strauß am Fenster", über das fortschreitende Verwelken "Verblüht am Fenster", bis hin zum endgültigen Ableben "Hinüber".

Verbindung zu dritter Dimension gegeben

Viele Gemälde von Erika Koch ließen indessen auch Übergänge in Form von Verbindungen erkennen, fuhr die Laudatorin fort. Die Künstlerin schlage dabei förmlich Brücken zwischen natürlicher und abstrakter Malerei oder von klar strukturierten Bildkompositionen hin zum Experimentellen.

Auch die Verbindung zu einer dritten Dimension sei in manchen Bildern gegeben, beispielsweise durch eine weitere zeichnerisch lineare Übermalung, so die Kunstexpertin. Auf dem Bild "Äpfel im Spiegel" offenbare der Spiegel neben der Vorderseite mit schönem, makellosem Aussehen auch die sonst unsichtbare Rückseite voll unschöner, fauler Stellen.

Die Künstlerin selbst bedankte sich bei der Stadt Bad Liebenzell, die ihr ermögliche, bis Ende November hier im Bürgerzentrum insgesamt 36 Exponate auszustellen. Sie sei überwältigt, wie viele Kunstfreunde ihrer Einladung gefolgt seien. Zu großem Dank verpflichtet sei sie auch dem exzellenten Musiker Helmut Rauscher. Der bekannte Konzertgitarrist aus Calw begeisterte die Besucher mit Stücken wie "Prélude" des brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos, "La Dance de Fées" von Thierry Tisserand sowie mit spontanen Improvisationen im Flamenco-Stil.