Das Lichterfest lockte trotz der Wetterverhältnisse viele Besucher nach Bad Liebenzell. Foto: Kraushaar

Auf Fast-Absage folgt ein nicht erwarteter Besucherandrang. Auch der Schultes lässt sich nicht entmutigen.

Bad Liebenzell - Auf die Fast-Absage des zweiten Bad Liebenzeller Lichterfestes wegen schlechten Wetters folgte ein nicht erwarteter Besucherandrang.

Die Veranstalter der Leichtathletik-Europameisterschaft in der Schweiz wären jedenfalls dankbar gewesen, wenn sie auf ihren Tribünen so ein Gedränge erlebt hätten wie der Bad Liebenzeller Kurpark am späten Samstagabend.

Dirndl und Lederhosen angesagt

"Mich erreichten noch vier Anrufe mit der Nachfrage wegen einer Absage des Lichterfestes", berichtete Dietmar Fischer. Das Stadtoberhaupt hatte sich trotz des Regenwetters im Vorfeld für eine Durchführung stark gemacht – und sollte am Ende recht behalten.

Der Aufbau erfolgte teilweise zwar unter Regentropfen – als die Stände jedoch standen, lockerte der Himmel auf. "Natürlich war es etwas zu kühl, aber dagegen kann man ja eine Jacke anziehen", ließ sich Dietmar Fischer mit Ehefrau nicht davon abhalten, das Motto "Volksfest" in Trachtenkleidung zu unterstützen. Damit war er nicht der Einzige. Dirndl und Lederhosen sind ganz offensichtlich wieder "in". Die Stimmung, angeheizt durch die Party-Band Steinsberger Musikanten sowie den Musikverein Bad Liebenzell Beinberg war bestens.

Kurz nach 20 Uhr waren die meisten Tische und Bänke im Kurpark gefüllt, an den Ständen hatten sich teils lange Schlangen gebildet. Professionelle Anbieter wie der "Flammkuchen Willi" kamen genauso auf ihre Kosten wie die örtlichen Vereine. Unter ihnen, direkt neben den Fußballern, auch der ESC Bad Liebenzell. "Zwar können wir derzeit Eishockey nur für die Jugend anbieten, aber unsere beliebten original Thüringer die gibt es immer noch", so die langjährige Vorsitzende Helga Schöll.

Die zahlreichen Köstlichkeiten reichten von der Grillwurst über Pizza bis zu Crêpes und natürlich gebrannten Mandeln. Alles zusammen ergab im Bad Liebenzeller Kurpark den typischen Volksfest-Duft und gleichzeitig die Bestätigung: Essen und Trinken geht immer.

Zu einem Volksfest gehört auch Handfestes – und da hatte sich der Veranstalter mit "Hau den Lukas" bis Wettnageln, Holzsägen oder Maßkrugstemmen einiges einfallen lassen. An den verschiedenen Angeboten hatten nicht nur die Kinder und Jugendlichen ihren Spaß.

Beim Rundgang geht es ruhiger zu

Wer es etwas ruhiger mochte, der machte sich auf zu einem Rundgang durch den Kurpark, dessen Wege mit Aberhunderten von Teelichtern wieder bunt markiert waren. Ein wunderschönes Bild, hinter dem viel Liebe zum Detail, aber auch viel Arbeit steckt. Die wurde durch eine, für diese Wetterbedingungen nicht unbedingt zu erwartenden Besucherresonanz belohnt.

Parkplätze wurden zur Mangelware. Wer etwas später kam, musste somit einen ordentlichen Fußmarsch in Kauf nehmen.

Dennoch strömten bis kurz vor 22 Uhr die Besucher, um dann gemeinsam mit Freunden und Bekannten das große Feuerwerk zu erleben. Ein immer wieder beeindruckendes Lichterspiel am Bad Liebenzeller Himmel, der doch tatsächlich bis zum Abschluss des Lichterfestes "dicht" gehalten hat.