Landesoberschützenmeisterin Hannelore Lange (links) mit den Geehrten beim Kreisschützentag in Möttlingen. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Schützenkreis Calw zeigt sich beim Kreisschützentag als stabile Organisation / Viel Bewegung auf Verbandsebene

Im Landesverband der Schützen ist viel in Bewegung, alles kommt derzeit auf den Prüfstand. Derweil präsentiert sich der Schützenkreis Calw als intakte Organisation, die sogar Mitgliederzuwachs verzeichnen kann. Trotzdem spricht Kreisoberschützenmeister Edmund Großmann beim Kreisschützentag von "Tiefpunkten" im Bereich der Jugendarbeit.

Bad Liebenzell-Möttlingen. Hoher Besuch beim 66. Kreisschützentag in Möttlingen. Aus der Schützenszene war die Verbandsspitze mit Hannelore Lange und Jens Eberius (Landesoberschützenmeister) der Bezirk Stuttgart durch Roland Mayer (Bezirksoberschützenmeister) vertreten, vom Nachbarkreis Leonberg Kreischef Norbert Struck angereist. Aus der Politik konnten Bürgermeister Dietmar Fischer als "Hausherr", und Schützenkreischef Edmund Großmann den Landtagsabgeordneten Thomas Blenke, vom Landratsamt Calw Reinhold Rau und vom Sportkreis Volker Schuler und Jürgen Prchal begrüßen.

"Schützenkreis macht den Eindruck einer großen Familie"

Musikalisch umrahmt von Kreis-Senioren-Orchester konnte Kreisoberschützenmeister Edmund Großmann "seinen" Schützenkreis mit 29 Vereinen bei einem leichten Plus auf über 3500 Mitgliedern als eine intakte Institution – mit kleinen "Wehwehchen" vorstellen.

"Wir können zwar noch immer zahlreiche Erfolge feiern, aber die Tendenz bei den Starterzahlen zu den Meisterschaften sei rückläufig, die Jugendarbeit in einigen Vereinen fast schon auf einem beängstigenden Tiefpunkt" zitierte er aus dem Bericht von Kreisschulungsleiter Jürgen Keck. Die Schützen würden bei der Nachwuchsarbeit nicht zuletzt durch die Altersbegrenzung von zwölf Jahren vor hohe Hürden gestellt. Dazu komme die Bürokratisierung durch ein seit Jahren immer intensiver regulierendes Waffenrecht.

Sorgen diesbezüglich konnte Thomas Blenke den Schützen nicht ersparen. "Ich hoffe dass sich aus dem neuen Bündnis keine weiteren Probleme für sie ergeben", sagte der CDU-Abgeordnete.

"Wir müssen diese Vorgaben umsetzen, aber wir haben bis jetzt in offenen und zielorientierten Gesprächen einen konstruktiven Weg gefunden", sagte Reinhold Rau, vom Landratsamt Calw. Er überbrachte die Grüße und Glückwünsche zu den Erfolgen von Landrat Helmut Riegger. "Es ist nicht selbstverständlich dass eine Behörde zu so einer Veranstaltung eingeladen wird, aber ich komme immer gerne hier her, auf mich macht der Schützenkreis den Eindruck einer großen Familie."

Hannelore Lange berichtete von den neuesten Entwicklungen beim Verband und ging auf die Überarbeitung der Sportstrukturen ein. "Alles kommt auf den Prüfstand, aber wir werden nichts tun ohne mit unseren Mitgliedern darüber zu diskutieren", sagte sie und lud zum Landesschützentag am 14. April nach Ilshofen ein. Vieles sei denkbar, sagte die Landeschefin, so habe der Verband zuletzt eine freiwillige Fusion zweier Schützenkreise unterstützt.

"Wir lassen das auf uns zukommen, hier im starken Schützenkreis Calw haben wir keine Probleme, es gibt aber auch Kreise um die 1000 Mitglieder" sieht Roland Mayer die "CWler" noch außen vor. Der Bezirkschef war schon zur Siegerehrung der Kreisjugend erschienen, um sich vor Ort ein Bild zu machen, zumal auch der 64. Bezirksschützentag am 24. März in Möttlingen stattfindet. Sportkreispräsident Volker Schuler lobte die Schützen nicht nur als einen der größten und national sowie international erfolgreichsten Kreisverbände, sondern auch als einen sehr verlässlichen Partner.

Für Edmund Großmann war der 66. Kreisschützentag der passende Rahmen, um zahlreiche langjährige, aber auch in den Vereinen verdiente Mitglieder und Funktionäre auszuzeichnen. Von der SGe Calw waren dies Werner Hennefarth, von der SG Deckenpfronn Udo Röhm, vom BSC Schömberg Wolfgang Bauer und Andreas Böhm, von der SK Sommenhardt Karl-Heinz Binder, Werner Rentschler, Hans Vogt, Sven Kopenhagen, Maria Gogel und Eberhardt Hahn, vom SV Oberlengenhardt Altersreferent Reinhard Linder, von der SGi Aichelberg Oberschützenmeister Hubert Schlecht, vom SV Simmozheim Ingrid Bäckert, Kurt und Silke Gäckle, Franz Maric, Herbert Fritsch und Edmund Wozniak und vom gastgebenden SV Möttlingen Eugen und Christel Krämer, Jürgen Gäckle, Kurt Kässer, Klaus Bischoff, Heiner Oehlschäger, und Oberschützenmeisterin Ulrike Graze. Die höchste Auszeichnung, das Verdienstehrenzeichen in Silber vom Württembergischen Schützenverband, verlieh die Landesschützenmeisterin an den Calmbacher Oberschützenmeister Oliver Gall.

(amk). Da beim 66. Kreisschützentag keine Wahlen anstanden, ging der Delegiertenteil recht zügig über die Bühne. Kreischef Edmund Großmann verwies auf die Neuerung, dass die Berichte der verschiedenen Spartenleiter nicht mehr in Heftform ausgelegt werden, sondern auf der Homepage einzusehen sind. Damit rückte der Kassenbericht ins Blickfeld, der erstmals von Katja Bayerbach vorgestellt wurde. Die junge Sportschützin vom SV Oberlengenhardt präsentierte ein kleines Plus und erhielt für ihre Arbeit viel Lob. Landesschützenmeister Jens Eberius: "Es ist bemerkenswert wenn sich so junge Mitglieder bereit erklären, Verantwortung zu übernehmen". Der Vorschlag von Edmund Großmann zum Haushaltsplan 2018 auf die Kreisumlage zu verzichten – im Notfall jedoch abrufen zu dürfen – wurde einstimmig angenommen. Der 67. Kreisschützentag wurde nach Langenbrand – Ausrichter am 16. Februar 2019 ist der SV Oberlengenhardt – vergeben. 2020 sind die Schützen dann in Calmbach zu Gast. Die Kreissiegerehrung 2018 findet am 20. April in Simmozheim statt, 2019 ist noch für Bewerber offen. Abschließend forderte der Kreischef alle Vereine, die eine Fahne haben, auf, damit den kommenden 64. Bezirksschützentag in Möttlingen zu umrahmen.