Bei der Israel-Konferenz in Bad Liebenzell trat auch eine Tanz-Formation auf. Foto: Liebenzeller Mission Foto: Schwarzwälder-Bote

Konferenz im Missionszentrum

Bad Liebenzell. "Wenn man vermitteln will, muss man beiden Seiten mit gleichem Engagement und fair begegnen, sonst hat man keine Glaubwürdigkeit und die Mission wird nicht gelingen." Das sagte der Hauptreferent Marcel Rebiai bei der süddeutschen Israel-Konferenz. Der Arbeitskreis Israel (aki) im Liebenzeller Gemeinschaftverband in Bad Liebenzell veranstaltete sie im Missions- und Schulungszentrum.

Etwa 340 Teilnehmer erlebten ein abwechslungsreiches Programm. Dabei ging es unter anderem um die Verfolgung der Christen vor allem in Syrien und im Irak.

Marcel Rebiai, von Geburt Algerier, ist Mitgründer und Leiter der schweizerischen Stiftung "Gemeinschaft der Versöhnung" , die sich seit etwa 25 Jahren vor allem um die Versöhnung von Völkern bemüht. Deshalb auch ihr Einsatz in Nahost bei Palästinensern und Israelis wie auch in der Flüchtlingshilfe in Nahost.

Ein Vortragsthema lautete "Solidarität mit Israel inmitten einer Welt in Auflösung". Den zweiten Teil des Themas begründete Rebiai vor allem mit der These, dass in den christlichen Ländern die christlichen Fundamente und Werte ins Wanken geraten seien. Die Solidarität mit Israel sieht er auf verschiedenen Feldern als nötig an, vor allem auch im Gebet. Im zweiten Vortrag machte er dies mit einem Vorschlag deutlich, was er meint, nämlich dass Christen dafür beten, dass arabische Christen und messianische Juden (wie sich Judenchristen heute nennen) mehr und mehr sich gegenseitig entdecken und eine Familie werden. Denn wie solle sonst sichtbar werden, dass Frieden möglich sei. Aber das brauche viel Mut auf beiden Seiten, zueinander zu stehen.

Darüber hinaus wurde über die Aktivitäten des aki informiert. Dazu gab es die emotionale Einlage eines biblischen Tanzes einer Gruppe aus einer Gemeinde aus Herrenberg. Faszinierend waren die technischen Informationen. Es ging darum, dass die "Wolkenmelkmaschine" für regenarme Gebiete wie Wüsten einer deutschen Firma jetzt fertig konstruiert sei und man dafür einen Hersteller suche. Die Maschine funktioniert nach folgendem Prinzip: Sie zieht quasi die in der Luft nachts vorhandene Feuchtigkeit zusammen, um Nutzwasser zu gewinnen.

Außerdem wurden sechs Seminare angeboten. In zweien ging es um verfolgte Christen in Nahost. Ein anderes thematisierte die Einwanderung der Juden nach Israel am Beispiel der ukrainischen Juden, die die Einwanderungsstatistik 2015 zahlenmäßig angeführt hatten. Die Kooperation mit der Gemeinde "King of Kings" in Jerusalem wurde sichtbar im Seminar der beiden Leiterinnen der großen Yuval-Jugendmusikschule in Tel Aviv und ihrer Zentrale in der Stadt. Sie boten einen Workshop an. Einer hatte den Titel "Wie ein Lied entsteht".

Das junge Ehepaar Daniel und Jalene berichtete von ihren Plänen, wann und wie es in Jerusalem weitergehen soll. Eine Gruppe beschäftigte sich mit dem Thema "Endzeit", eine andere mit einer Gebetsinitiative.