Der Südwestdeutsche Konzertchor Pforzheim bereitete den zahlreichen Zuhörern im Spiegelsaal ein beeindruckendes Musikerlebnis. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Filigrane Sangeskultur geboten / Humorvoller Ausklang mit Lehárs "Ach, die Weiber" amüsiert das Publikum

Von Bettina Bausch

Bad Liebenzell. "Zauberwelt der Melodien" lautete der Titel der Vokalmusik, mit der der Südwestdeutsche Konzertchor Pforzheim vielen Kurgästen und Musikfreunden aus der Region einen musikalischen Leckerbissen bot. Der Männerchor präsentierte auf der Bühne des Spiegelsaals unter der Leitung seines neuen Dirigenten Makitaro Arima gepflegte Sangeskultur vom Feinsten.

Der aus Japan stammende Dirigent und Hochschuldozent hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das durch den Einsatz mehrerer Solostimmen ein besonderes reizvolles musikalisches Flair entstehen ließ. Unter den im Programmblatt aufgeführten Komponisten war auffällig häufig der Name Franz Schubert zu lesen.

Zu den Werken des Wiener Komponisten hat der renommierte Chor eine besondere Liebe entwickelt. "Neben den Kompositionen anderer namhafter Musiker begleiten uns seine Werke wie ein roter Faden durch die über 50-jährige Vereinsgeschichte", sagt Erwin Haller, einer der drei Vorsitzenden.

So war der österreichische Komponist mit gleich mehreren Stücken vertreten, bei denen Markus Strecke und Dirigent Arima mit warmen und doch kräftigen Stimmen hervorragenden Sologesang boten. Natürlich durfte beim Konzert eines Männerchores Friedrich Silcher nicht fehlen. Seine anrührenden Lieder "Untreue" und "Stille Töne durch die Nacht" wurden vom Konzertchor einfühlsam und geradezu zu Herzen gehend in warmer Harmonie sowie mit nuancenreicher Interpretation der Texte vorgetragen.

Erstaunlich war die große Bandbreite des Repertoires, das die aus Pforzheim und dem Raum Schömberg/Bad Liebenzell stammenden Sänger boten. In einem ersten Block präsentierte die Formation exzellente Chormusik. Die Titel "Auf Flügeln des Gesanges" von Felix Mendelssohn Bartholdy und "Erlaube mir, feins’ Mädchen" von Johannes Brahms waren besonders gelungene Beispiele filigraner Sangeskultur, bei der die innere Ausgewogenheit der einzelnen Chorstimmen immer wieder zu einem harmonischen Gesamtklang führte.

In einem zweiten Abschnitt wurden Solo-Einlagen vorgetragen. Die Palette reichte von Stücken Schuberts über Edvard Grieg bis zu Sigmund Rombergs ausgelassenem "Trinkt, trinkt", das vom Tenor Wolfgang Kusterer hervorragend präsentiert wurde.

Am Ende zogen die Sänger dann noch einmal alle Register ihres Könnens. Besonders gefielen dabei das "Ständchen" von Joseph Haydn und ein Tenorsolo aus Ludwig van Beethovens Oper "Fidelio". Mit dem Chorsatz "Ach, die Weiber" aus Franz Lehárs Operette "Die lustige Witwe" fand dieses Konzert einen humorvollen Ausklang, der bestens beim Publikum ankam.

Arima gab durch sein hervorragendes Dirigat immer wieder Impulse für feine Interpretation.S eine Ehefrau Reiko Emura begleitete oft den Gesang und präsentierte sich mit einem stimmungsvollen Klaviersolo als Meisterin dieses Instruments. Erwin Haller informierte in gekonnter Weise als Moderator über die Komponisten und die vorgetragenen Werke.

Am Ende gab es lange anhaltenden Beifall für den renommierten Chor und die talentierten Solisten.